EIN EINSAMER STREITER

Jörg Börjesson wurde am 11. Dezember 1965 in Salzgitter-Bad geboren. Wegen eines Asthmaleidens konnte er als Kind keine bewegungsintensiven Sportarten wie Fußball oder Leichtathletik treiben. Mit 19 entdeckte er das Bodybuilding für sich und begann, intensiv zu trainieren. Sein Körper veränderte sich bald – für Börjesson jedoch nicht schnell genug. Zwei Pillen, die ein Seminarleiter ihm zusteckte, markierten 1985 den Anfang seiner Doping-Karriere. An deren Ende stand 2002 eine plastische Operation, bei der ihm 400 Gramm verändertes Brustdrüsengewebe entfernt wurde – Diagnose: Gynäkomastie, eine abnorme Größenzunahme der männlichen Brust. Außerdem hatte er Knoten in den Brustdrüsen, es bestand Verdacht auf Brustkrebs. Seitdem kämpft Jörg Börjesson gegen Doping, indem er an Schulen, in Jugendzentren, Fitnessstudios und Sportvereinen über die Gefahren informiert. Experten schätzen, dass insgesamt 350.000 Deutsche mit Doping-Mitteln hantieren. TAZ