„Wir sind keine Detektei“

Mieter helfen Mietern informiert über Leerstand

■ 49, ist Jurist bei Mieter helfen Mietern und kümmert sich immer mehr um die leerstehenden Wohnungen.Foto: dpa

taz: Herr Meyer, Mieter helfen Mietern hat erneut 60 leer stehende Wohnungen in Altona und Eimsbüttel angezeigt. Was sind das für Wohnungen?

Marc Meyer: Das reicht von Reihenhäusern, über Stadtvillen bis zu Nachkriegsbauten. Aber auch Jugendstilhäuser in Eimsbüttel stehen seit Jahren leer. Und das an Ecken, in denen zum Beispiel Studierende sehr gern wohnen würden.

Was soll dieser Leerstand?

Das ist nicht immer auf den ersten Blick erkennbar, denn Leerstand heißt ja auch, dass keine Mieteinnahmen fließen. Aber der begrenzte Wohnraum in der Stadt bietet für die Eigentümer der Häuser natürlich große Profitchancen.

Wie erfahren Sie davon, dass Wohnungen teilweise jahrelang unbewohnt sind?

Wir kriegen vor allem Gerüchte mit. Und etwa die Hälfte aller Meldungen bekommen wir mittlerweile von Nichtmitgliedern, die sich lieber an uns als an den Senat wenden. Denn wir gehen auch diesen anonymen Hinweisen nach.

Das klingt so, als wäre Mieter helfen Mietern jetzt unter die Ermittler gegangen.

Wir sind natürlich keine Detektei! Aber wir überprüfen, ob die Meldungen vom Leerstand plausibel sind, fragen zum Beispiel bei den Mietern im besagten Haus nach und wenn was dran ist, machen wir es öffentlich. Das sehen wir als unsere Verantwortung bei dem knappen Wohnraum in der Stadt.INTERVIEW: ILKA KREUTZTRÄGER

Pressegespräch: 10 Uhr, Mieter helfen Mietern, Bartelsstraße 30