Mehr Geld aus Brüssel für Kultur

Die Europäise Union hat gerufen – und alle sind sie gekommen. Kulturschaffende aus dem ganzen Norden versammelten sich gestern in Bremen, um aus dem Munde der grünen Europaabgeordneten Helga Trüpel zu hören, wie sie etwas für die Aufbesserung ihrer Finanzlage tun können.

Die gute Nachricht: Die EU hat ihren Kulturetat für die kommenden Jahre aufgestockt. Bislang kamen auf jede UnionsbürgerIn gerade einmal sieben Cent an Kulturgeldern. In den Jahren 2007 bis 2013 stehen nun etwa 400 Millionen Euro für kulturelle Zwecke zur Verfügung, verteilt auf rund 450 Millionen EinwohnerInnen in 27 Mitgliedstaaten. Das entspreche in jedem Jahr dem Etat von zwei große deutschen Opernhäusern, sagte Trüpel.

Gefördert werden spartenübergreifend und ohne Proporzvorgaben die bildenden ebenso wie die darstellenden Künste, das Kulturerbe und die Literatur. Geld aus Brüssel bekommt dabei vor allem, wer transnationale Kooperationsprojekte im Programm hat. In Frage kommen dabei aber nicht allein die 27 EU-Staaten, sondern auch Island, Norwegen, Lichtenstein, die Türkei sowie einige Balkanstaaten.

Maximal 500.000 Euro Zuschuss pro Jahr kann beantragen, wer sechs Kulturakteure aus sechs Staaten zusammenbringt, die über mindestens drei Jahre zusammen arbeiten. Kooperieren nur drei Initiativen aus drei Staaten für maximal zwei Jahre, gibt es immer noch zwischen 50.000 und 200.000 Euro. Die EU bezahlt dabei maximal die Hälfte der Projektkosten. Auch für Übersetzungen und Belletristik europäischer AutorInnen hat die EU Geld, maximal 50.000 Euro pro Antrag. Daneben werden auch Bewerbungen für die Kulturhauptstadt Europas, Architekturpreise oder so genannte „Leuchtturm-Projekte“ gefördert, etwa bei Jubiläen oder Gedenkveranstaltungen. Hauptsache, es dient der „Schaffung eines gemeinsamen europäischen Kulturraumes“. MNZ

Mehr Informationen unter www.ccp-deutschland.de oder www.europa-foerdert-kultur.de