Kondome erlaubt

PAPST Benedikt XVI. rückt in Einzelfällen vom bisher geltenden rigorosen Präservativverbot der Kirche ab

ROM dapd | Papst Benedikt XVI. ist erstmals von dem strengen Verbot von Kondomen abgerückt. In einem neuen Buch erklärt das Oberhaupt der katholischen Kirche, in manchen Fällen könne die Verwendung von Präservativen gerechtfertigt sein, wie aus Auszügen hervorgeht, die eine Vatikanzeitung am Samstag veröffentlichte.

Als Beispiel für akzeptable Ausnahmefälle führt Benedikt männliche Prostituierte an, die die Ausbreitung von HIV verhindern wollten. Das Aidsprogramm der Vereinten Nationen, UN-Aids, begrüßte die Äußerungen des Papstes. Ähnlich äußerte sich der EKD-Ratspräsident Nikolaus Schneider.

Die Verwendung von Kondomen sei natürlich keine wirklich moralische Lösung, erklärt Papst Benedikt weiter. Doch der Gebrauch durch Prostituierte sei „ein erster Schritt zu einer Moralisierung“ und könne helfen, ein Bewusstsein zu entwickeln, „dass nicht alles gestattet ist und man nicht alles tun kann, was man will“.

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