Synergien mit Türkei

NRW-Wirtschaftsministerin Thoben plant gemeinsam mit der Türkei viele neue Kraftwerke zu bauen

ISTANBUL dpa/taz ■ Das Land NRW will seine wirtschaftlichen Beziehungen mit der Türkei auf dem Energiesektor weiter ausbauen. Das kündigte Wirtschaftsministerin Christa Thoben (CDU) gestern auf dem deutsch-türkischen Symposium zu „erneuerbaren Energien und Energieeffizienz“ in Istanbul an.

Die Türkei hat vor allem wegen ihres großen Potenzials bei der Erdwärme und ihres hohen Importbedarfs an Energie große Bedeutung für die Branche der regenerativen Energiewirtschaft. Nordrhein-Westfalen hatte im vergangenen Jahr ein Außenhandelsvolumen mit der Türkei in Höhe von 5,6 Milliarden Euro erreicht, teilte die Landesregierung mit. Dies bedeute eine Steigerung um 39 Prozent seit 2001. NRW wolle mit der Türkei in allen Fragen der Versorgungssicherheit bei allen zur Verfügung stehenden Versorgungsarten zusammenarbeiten, so Thoben. Sowohl in der Türkei als auch in NRW sind in naher Zukunft erhebliche Investitionen in Kraftwerke vorgesehen.

In verschiedenen Teilen der Türkei sollen neue Braunkohlekraftwerke mit einer Gesamtkapazität von 2310 Megawatt gebaut werden. Thoben verwies unter anderem auf den Bau eines Kraftwerkes in der Bucht von Iskenderon durch die Steag AG, der das bisher bedeutendste deutsch-türkische Gemeinschaftsprojekt sei.

In Nordrhein-Westfalen sollen bis 2010 mehr als sieben Milliarden Euro in die Modernisierung der Kraftwerke bei einer Gesamtkapazität von 10.000 Megawatt investiert werden. Nordrhein-Westfalen hat einen Anteil von 30 Prozent an der Erzeugung und von 40 Prozent am Verbrauch von Strom in Deutschland.