„Generelles Desinteresse“

VORTRAG KünstlerInnen und Fachleute diskutieren über wachsende Städte und lärmende Autobahnen

■ 33, ist Diplom-Architekt und gründete das „Autonome Architektur-Atelier“. Foto: Cathrin Eisenstein

Wohin soll sich Bremen „ausdehnen“, Herr Schnier?

Daniel Schnier: Es geht in unserer Vortragsreihe „Sprawling of a city“ um das sich verändernde Stadtbild Bremens. Etwa darum, wie sich Autobahnen auf unsere Lebensverhältnisse auswirken, inklusive der Geräusch- und Abgasbelästigung.

Da sitzen Sie an der Neuenlanderstraße ja an der Quelle.

Das Haus, in dem die Vorträge stattfinden, steht seit 2007 leer und wurde uns von der Stadt zur Verfügung gestellt. Über dem Dach lärmen die Flugzeuge, am Wohnzimmer brettern Lkws vorbei. Und die Heizung wurde ausgebaut.

Müssen sich die Teilnehmer also warm anziehen?

Wir haben Öfen, die das winterliche Klima vertreiben.

Die Begeisterung hielt sich am Samstag dennoch in Grenzen. Wo sehen Sie das Problem?

Am Samstag waren gerade mal fünf BesucherInnen da. Für mich ist das Problem das generelle Desinteresse der BürgerInnen.

Desinteresse an was?

An ihrer Stadt.

Wie wollen Sie das beheben?

Wir haben vier KünstlerInnen eingeladen, die sich auf verschiedene Art mit dem Thema auseinandersetzen. Ralf Küster hat sich mit dem Flughafen Tempelhof befasst. Wir suchen die Interaktion mit den Besuchern. Wir wollen mit den Vorträgen zur Diskussion und zum Nachdenken anregen.

Der heutige Referent kommt aus den Niederlanden über die Autobahn.

Wir hatten ihm geraten, den Zug zu nehmen, aber aus zeitlichen Gründen geht das nicht. Interessant finde ich jedoch, dass wir zu diesem Thema nicht einen Spezialisten aus dem Umland gewinnen konnten. Interview: JAHU

Neuenlanderstraße 149, 19 Uhr.

Infos unter www.raumkante.de