„Die Sauna läuft mit Ökostrom“

CHRISTOPH WELL, 47, Musiker und Kabarettist, „Biermösl Blosn“: „Ich bin umgestiegen, weil ich dann kein so schlechtes Gewissen haben muss, wenn ich in meiner kleinen Sauna für und mit Ökostrom schwitze. Genauso trinke ich ausschließlich bayrisches Bier, im Kampf gegen Warsteiner, rauche kubanische Zigarren, um die Revolution zu unterstützen, und trinke literweise Kaffee aus der Dritten Welt. Mein ganzer Körper dient praktisch als Waffe für ökologische Nachhaltigkeit.“

WOLFGANG NIEDECKEN, 55, Sänger von BAP: „Ich bin umgestiegen, weil es ist an der Zeit. Wir haben ja schließlich seit Jahrzehnten gegen Atomstrom und fossile Energien gewettert. Und wenn man jetzt die Möglichkeit hat, seinen Reden auch Taten folgen zu lassen, dann soll man das verdamp noch mal tun. Deshalb auch Asche auf mein Haupt, dass ich erst jetzt in die Gänge komme. Denn wechseln, das kann eigentlich jeder.“

ROCKO SCHAMONI, 39, Musiker, Autor und festes Mitglied des Comedy-Ensembles Studio Braun: „Ich bin umgestiegen, weil das Stichwort Selbstverantwortlichkeit heißt. Nichts mehr auf die anderen schieben! Selber handeln! Geiz ist geil? Geiz ist abstoßend! Bewusst handeln! Sich dem Mahlstrom verwehren und der Welt mit Respekt begegnen! Atomkraft – nein danke.“

NINA HAGEN, 51, Sängerin: „Ich bin umgestiegen, um das Leben auf der Erde zu erhalten. Wiedermal können nur wir, DAS VOLK, weiterhelfen, indem wir Anbieter wechseln und uns über Ökostrom schlau machen. Es ist ein unfassbares Unding, dass eine Industrie existieren darf, die keine wissenschaftliche Lösung hat für ihre Neben- und Abfallprodukte, sprich Atommüll.“

ANN-CATHRIN SUDHOFF, 34, Schauspielerin („Großstadtrevier“, „Die rote Meile“): „Ich bin umgestiegen, weil mein Anbieter zu 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Energien liefert. Ohne Atomkraft und ohne Kohle. Ich habe ein Kind, da ist Ökostrom sowieso Pflichtprogramm. Ursprünglich darauf gebracht hat mich mein Ex. Der Mann ist zwar weg, aber der Stromvertrag ist noch da. Gut so!“

GEORG UECKER, 43, Schauspieler, Dr. Carsten Flöter in der „Lindenstraße“: Ich bin umgestiegen, obwohl ich bequem bin wie die meisten Menschen. Hier habe ich eine gute Möglichkeit gefunden, gegen eine Aufweichung des Atomausstiegs durch die Infragestellung der beschlossenen Laufzeiten für Atomkraftwerke zu protestieren. Wir haben ja auch gelernt, Altglas zum Container zu bringen, warum sollten wir nicht auch beim Strom umdenken und auf erneuerbare Quellen setzen? Unsere Ressourcen werden knapper und Strom aus Kohle oder Atom hat zu viele schädliche Nebeneffekte. Ich bin überzeugt vom Umstieg – zumal er viel einfacher war, als ich gedacht habe.“

AXEL NOACK, 56, Evangelischer Bischof, Magdeburg: „Ich bin umgestiegen, weil meine Kinder gesagt haben: Jetzt wird’s Zeit! Das war richtig so, denn das Billigste ist nicht immer das Beste – leider sind viele immer noch zu träge, obwohl Wechseln ganz einfach ist. Außerdem bestimmen wir jetzt als Kunden, in welche Richtung sich der Strommarkt weiter entwickelt. Als Protestant kann ich mich – in aller Freiheit! – so für den Erhalt von Gottes Schöpfung, den Mitmenschen und die Natur, verantwortlich zeigen.“

TESSA MITTELSTAEDT, 32, Schauspielerin (am Sonntag im „Tatort“): „Ich bin umgestiegen, weil sich die anderen Stromkonzerne nicht zwingen lassen und die Politik zu langsam ist. Ich will keine atomaren Risiken und keinen Strom aus klimafeindlicher Kohle. Wechseln ist ganz einfach: Mein neuer Ökostromanbieter, Lichtblick, hat sich um alles gekümmert. Und auch wenn die Sonne nicht scheint und der Wind fehlt, fällt der Strom nicht aus. Dieses Vorurteil ist totaler Quatsch.“

NINA PETRI, 43, Schauspielerin („Emmas Glück“, 2006, „Am Tag als Bobby Ewing starb“, 2005, „Lola rennt“, 1998): „Ich bin umgestiegen, weil ich meine Lebensführung insgesamt möglichst natürlich gestalte. Ich esse gerne schadstoffarme Bio-Kost – da ist Ökostrom nur konsequent. Insgesamt ist mir persönlich eine geringe Umweltbelastung wichtig. Natürlich darf Ökostrom nicht zu teuer sein. Ist es aber auch nicht. Genauso wenig, wie das Stromwechseln schwer ist.“

PETER SODANN, 69, Schauspieler („Tatort“-Kommissar Bruno Ehrlicher): „Ich bin umgestiegen, weil wir solche mittelmäßigen Politiker haben, dass wir selbst aktiv werden müssen, um etwas gegen den Klimawandel zu unternehmen. Außerdem habe ich Kinder und die sollen auch noch anständig leben können. Früher haben sich die Eltern anders um ihre Kinder gekümmert. Heute wissen wir nicht mal, wie lange wegen des Klimawandels noch genug Wasser für alle da ist. Wir sollten alle umsteigen – zumindest die, die Geld dafür haben.“

VINCENT KLINK, 56, Star- und ARD-Fernsehkoch, Chef des Restaurants Wielandshöhe in Stuttgart: „Ich bin umgestiegen, weil ich als Koch ja ständig unter Strom stehe und von guten Öko-Produkten und Fleisch aus artgerechter Viehhaltung abhängig bin. Ich stemme mich gegen die Nahrungsindustrie, fühle mich oft wie David gegen Goliath. Beim Strom für Licht und Herd unterstütze ich daher auch meinen kleinen Öko-Stromanbieter – gegen die großen Monopolkonzerne mit ihrem dreckigen Kohle- und Atomstrom. Aber auch, weil ich mich verantwortlich für unsere Nachkommen zeigen möchte.“

MIA, Elektropop-Band aus Berlin, die den Song „Ökostrom“ schrieben: „Wir sind umgestiegen, weil zu einem Ökostrom-Anbieter zu wechseln in etwa so kompliziert ist, wie eine Ansichtskarte aus dem Urlaub zu schreiben. Als Dankeschön gibt’s korrekte Preise und eine längere Laufzeit für den Planeten, der uns aushalten muss. Diese Laufzeitverlängerung können wir ganz gut gebrauchen, denn das Angebot an bewohnbaren Himmelskörpern ist eher schmal. Wer also lesen, schreiben und einen Briefkasten finden kann, hat jetzt keine Ausrede mehr!

RUTH MOSCHNER, 30, TV-Moderatorin (u. a. „Freitag Nacht News“, „Big Brother“) und Teilnehmerin der RTL-Samstagabendshow „Dancing on Ice“: „Ich bin umgestiegen, weil ich das eigentlich schon immer vorhatte, aber durch den Film ‚Eine unbequeme Wahrheit‘ von Al Gore über den Klimawandel noch mal richtig wach gerüttelt wurde. Den sollte sich wirklich jeder ansehen. Schließlich wollen wir auch in ein paar Jahren noch unsere wunderschöne Erde genießen können.“

ALFRED RITTER, 53, Geschäftsführer und Gesellschafter des Schoko-Herstellers Ritter Sport: „Ich bin umgestiegen, weil wir für unsere Schokoladen landwirtschaftliche Produkte wie etwa Milch, Kakao und Haselnüsse benötigen und damit auf eine intakte Umwelt angewiesen sind. Daher beziehen alle Firmen, für die ich Verantwortung trage, und auch ich privat Ökostrom. Der Atomstrom ist wegen ungelöster Müllproblematik eine Sackgasse. Und wenn ich zusätzlich den Kohlendioxid-Ausstoß senken will, habe ich daher keine andere Wahl.“