Tiefe Schläge, hohe Börsen

BOXEN Floyd Mayweather bleibt Weltergewichts-Champ. Auch Arthur Abraham verteidigt Titel

BERLIN taz | Floyd Mayweather ist 37 Jahre alt, hat mittlerweile von seinen 46 Boxkämpfen alle 46 gewonnen, und seit er am Samstag in Las Vegas den Argentinier Marco Maidana nach Punkten geschlagen hat, ist er sowohl Weltergewichts-Weltmeister des Verbandes WBC als auch der WBA.

„Nächstes Mal“, sagte Mayweather nach dem Vereinigungskampf zu seinem Gegner Maidana, „setze bitte nicht so viele Tiefschäge.“ Der gab, wie schon im Kampf, Kontra. „Dann lass mich das nächste Mal in meinen Handschuhen kämpfen.“

Maidanas Handschuhe gaben zum ersten Ärger an diesem Abend Anlass: Mayweathers Management protestierte, und der Argentinier musste im letzten Moment wechseln. Die Entscheidung der Nevada Athletic Commission schrieb bloß ein Machtgefälle der zwei Weltmeister fort, das schon in den Verträgen stand: Maidana erhielt 1,5 Millionen Dollar Börse, der US-Superstar 32 Millionen.

Maidana begann überlegen, drängte Mayweather oft in die Seile und schlug doppelt so oft. 858 Schläge gegen 426 wurden gezählt, doch zur Statistik gehört auch, dass Mayweather häufiger traf: 230 versus 221. Gerade gegen Ende des Kampfes dominierte Mayweather.

Auch am Samstagabend verteidigte in Berlin ein anderer Altweltmeister seinen Titel erfolgreich: Arthur Abraham (34) aus Berlin schlug seinen Herausforderer Nikola Sjekloca aus Montenegro einstimmig nach Punkten.

Abraham bleibt damit Supermittelgewichtsweltmeister des Verbandes WBO. Bemerkenswert an Abrahams Sieg war, dass Abraham nach eigener Aussage mit einem Haariss an der rechten Schlaghand in den Kampf gegangen war.