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Gegen Silvio Berlusconi, 70, italienischer Medienmagnat, Exregierungschef und potenzieller ProSiebenSat.1-Käufer, machen schon mal die üblichen Verdächtigen Front: Zwar will Berlusconis Medienholding Mediaset erst morgen entscheiden, ob sie überhaupt für die deutsche Privatsendergruppe bietet. Doch die SPD-Medienkommission fordert schon mal prophylaktisch eine Ausländerklausel: „Ausländische Investoren sind uns auf dem Medienmarkt herzlich willkommen, aber sie sollten sich nur mit bis zu 25 Prozent an deutschen Unternehmen beteiligen dürfen“, sagte der Kommissionsvorsitzende Marc Jan Eumann. Das ist hübsch, denn Berlusconi ist als Italiener EU-Inländer und genießt so auch die Freizügigkeit, innerhalb der EU einzukaufen, was und wo er will. Außerdem sei in diesem Zusammenhang noch mal an die Beteiligungen deutscher Unternehmen an Medienhäusern in aller Welt erinnert. Oder nur an die von WAZ, Springer & Co. an ost- und südosteuropäischen Zeitungsverlagen. (dpa/taz)

Fritz Pleitgen, ARD-Vorsitzender, macht sich Sorgen um das öffentlich-rechtliche Fernsehen Ungarns (Magyar Televizio, MTV) das in finanzielle Schwierigkeiten geraten ist. Dies wurde auf einer gemeinsamen Konferenz der Europäischen Rundfunkunion (EBU) und MTV in Budapest bekannt gegeben. MTV ist seit Abschaffung der Rundfunkgebühren von finanziellen Zuwendungen des Parlaments abhängig. Im nächsten Jahr soll die Rolle des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Ungarn neu definiert werden. Auf der Konferenz setzten sich die zuständige EU-Kommissarin Viviane Reding und EBU-Präsident Fritz Pleitgen für ein duales Rundfunksystem mit einem lebensfähigen öffentlich-rechtlichen Fernsehen in Ungarn ein. (epd)