Brunsbüttel soll Nuklear-Zwischenlager werden

ATOMAUSSTIEG Weil sich die Inbetriebnahme des Endlagers Schacht Konrad verzögert, sollen mittelradioaktive Stoffe auf dem AKW-Gelände aufbewahrt werden

Der Betreiber des stillgelegten Atomkraftwerks Brunsbüttel hat den Bau eines Zwischenlagers für schwach- und mittelradioaktive Stoffe auf dem Kraftwerksgelände beantragt. Hintergrund sei die erheblich verspätete Inbetriebnahme des Endlagers Schacht Konrad, teilte das Energieunternehmen Vattenfall am Dienstag mit. In dem Lager sollen Abfälle aus dem Rückbau und Betriebsabfälle so lange gelagert werden, bis Schacht Konrad zur Verfügung stehe. Dazu gehören neben den in den unterirdischen Kellerräumen gelagerten Abfällen auch solche, die in den beiden Transportbereitstellungshallen aufbewahrt werden. Ebenso ist das Zwischenlager für Abfälle aus der belgischen kerntechnischen Anlage Mol vorgesehen.

„Mit dem Rückbau von Schleswig-Holsteins ältestem Atomkraftwerk wird der Atomausstieg vollzogen“, sagte Energiewendeminister Robert Habeck (Grüne). „Dazu gehört es auch, die schwach- bis mittelradioaktiven Abfälle so sicher wie möglich auf dem Gelände des Kernkraftwerks Brunsbüttel zu lagern, bis das dafür vorgesehene Endlager Schacht Konrad zu Verfügung steht.“

Die Reaktorsicherheitsbehörde werde den Antrag auf Errichtung eines Zwischenlagers für schwach- bis mittelradioaktive Abfälle gründlich prüfen, teilte das Ministerium mit. Außerdem habe die Behörde Vattenfall aufgefordert, zu diesem Lager eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchzuführen.  (dpa)