Einblick (522)

Viron Erol Vert, Multi-Media-Künstler

■ Viron Erol Vert (*1975) geboren und aufgewachsen in Deutschland, der Türkei und Griechenland, lebt und arbeitet als visueller Künstler zwischen Berlin und Istanbul. Sein multikultureller Hintergrund lässt die Frage der Identität und Zugehörigkeit im Mittelpunkt seines künstlerischen Schaffens stehen. Vert hat nach dem Studium an der HTW, der Königlichen Akademie in Antwerpen, UdK und KHB an verschiedenen Ausstellungen im Inland und Ausland teilgenommen und hat 2008 den 1. Preis für Zeitgenössische Kunst im Bereich der Malerei/ Illustration in der Türkei gewonnen. Aktuell bereitet Viron Erol Vert seine nächste Einzelausstellung vor, die im September dieses Jahres im Künstlerhaus Stuttgart eröffnet wird und durch die Bonner Stiftung gefördert wird.

taz: Welche Ausstellung in Berlin hat Sie/Dich zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum?Viron Erol Vert: Ich finde auf jeden Fall die Julian-Beck-Ausstellung bei Suppertico Lopez sehr gelungen. Zum einen gibt es kaum Arbeiten, die von Beck in dieser Art noch zu finden sind. Dazu finde ich das Konzept der Ausstellung an sich auch sehr gelungen. Vor allem ist Beck, der schon früh ein bekannter Maler war, zum Theater gewechselt, weil er damals die Meinung hatte, es gäbe genug gute Maler in seiner Zeit, aber nicht genug gutes Theater. Diese konsequente Einstellung finde ich sehr inspirierend, also auf allen Ebenen eine super Ausstellung. Welches Konzert oder welchen Klub können Sie/kannst du empfehlen? Was ich mir auf jeden Fall im Mai anhören will, ist Ben Frosts Release-Konzert zu seinem neuen Album „Aurora“ im Berghain und auch auf die im Haus der Kulturen der Welt Doofe Lounge 2 mit „Arabesque“ von El Mahdy Jr. bin ich gespannt und partymäßig sind die „Gegen“-Partys gerade am besten. Welche Zeitschrift/welches Magazin und welches Buch begleitet Sie/dich zurzeit durch den Alltag? Also ich habe als Buch „Der Atlas der unsichtbaren Kontinente“ von Ihsan Oktay Anar auf dem Tisch, was ich sehr gerne lese, wenn ich Zeit habe. Und dann lese ich noch ein Buch über Rezepte der Palastküche im Osmanischen Reich, was irgendwie gut zusammenpasst. Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht Ihnen/dir am meisten Freude? Morgens freue ich mich besonders über einen „Flat White“ beim Passenger, mittags über mein neues, leeres Skizzenheft, und abends freue ich mich darüber, dass ich mein U-Bahn-Ticket nach dem Aussteigen noch einem Penner in die Hand drücken und ihm/ihr damit eine Freude machen kann.