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sucht nach den schönsten Spielsachen

SYLVIA PRAHL

Jedes Jahrzehnt hat so seine Moden. Ob im textilen Bereich oder im architektonischen. Die Hinterlassenschaften sind mal von größerer, oft leider nur von geringer Halbwertszeit. Architektonisch haben die 1990er Jahre uns eher Schmerzhaftes beschert. Ich denke da an die maritim inspirierten Bullaugenbauten mit türkisen Dreiecksfenstern oder das Berliner-Republik-Gespreize am Potsdamer Platz. Vor 300 Jahren wurde in Berlin Barock gebaut, verantwortlich dafür war oft Schlossbaumeister Schlüter, dessen Alte Post ein Graf bewohnte und die außen mit Rundbildern verziert war, die recht geheimnisvoll die Tugenden des Postwesens darstellten. Diese und weitere Baugeheimnisse können 6- bis 12-jährige Kinder am Samstag um 14 Uhr im Workshop Baumeister für einen Tag im Bode-Museum lüften und in der Werkstatt ein eigenes Rundbild aus Ton anfertigen. Mal sehen, wie lange diese Kreation vor dem Geschmack des betrachtenden Auges Bestand hat (Anmeldung: 2 66 42 42 42, 9 Euro, Treffpunkt Große Kuppel).

Am Sonntag wird sich dann mit Schrift und Illustration beschäftigt! Im Jüdischen Museum findet das Kunstfrühstück am Muttertag statt. In der Zeit von 10.30 bis 14 Uhr gibt es Führungen und Workshops für Kinder und Erwachsene zur Sonderausstellung „Die Erschaffung der Welt. Illustrierte Handschriften aus der Braginsky Collection“. Wenn sich alle am Buffet gelabt haben, wird ein sattes Familienfoto geschossen und mit einem selbst illustrierten und beschrifteten Rahmen versehen. Ein Kleinod für die hauseigene Galerie (25 Euro inkl. Eintritt, Material und Buffet, Kinder bis 18 Jahre frei, Anmeldung 25 99 35 17).

Musikalisch geht es Sonntag beim Tag der offenen Tür im Konzerthaus zu. Um 10 Uhr können sich Familien bei einer Führung den nötigen Überblick über das Haus verschaffen. Ab 11 Uhr basteln Kinder im Imbissfoyer zum Webersaal „Herzensbotschaften zum Muttertag“ – auf Überraschungen bezüglich der Schlagrichtung der herzigen Mitteilungen darf man sich einstellen. Außerdem können Kinder ab 11.15 Uhr im Beethoven-Saal unter dem Motto „Zupfen, Blasen, Streichen“ und der zuvorkommenden Anleitung der Musiker des Konzerthausorchesters verschiedene Instrumente ausprobieren. Damit der Wunsch, Geigerin zu werden, neue Dimensionen bekommt. Die Schlagzeuger des Hauses erklären ihre Instrumente um 13 Uhr im Werner-Otto-Saal bei „Schlag auf Schlag, Ton auf Ton“, und um 14 Uhr singt der Rundfunk-Kinderchor im Kleinen Saal. Im Programm „Es tönen die Lieder“ ist sicher der Gassenhauer dabei, der die Kleinen zum Mitsingen bringt (Eintritt frei).

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