Dem Tierpark droht die Pleite

GELD Ost-Zoo rutscht in die roten Zahlen. Rücklagen aufgebraucht

Mit Eintrittsgeldern verdient der Tierpark gerade mal vier Millionen Euro

Die Touristenströme und Eisbär Knut spülen dem reichen Zoologischen Garten in der West-City immer mehr Einnahmen in die Kassen. Doch gleichzeitig geht es dem Tierpark im Ostteil in Friedrichsfelde seit Jahren zunehmend schlecht. In diesem Jahr werde das Minus mehr als 1,6 Millionen Euro betragen, schreibt die Berliner Morgenpost. Auch im kommenden Jahr rechne Geschäftsführerin Gabriele Thöne mit einem Fehlbetrag von gut 1,5 Millionen Euro. Das gehe aus dem Wirtschaftsplan der Tierpark Berlin-Friedrichsfelde GmbH hervor.

Zwar werden die beiden Anlagen inzwischen gemeinsam verwaltet und haben mit Bernhard Blaszkiewitz einen Direktor für beide Zoos. Aber unternehmerisch und wirtschaftlich sind sie auch im 21. Jahr nach der Wende getrennt. Der Zoo ist eine Aktiengesellschaft, der Tierpark eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH). Der große Trumpf des Zoos ist die Lage im West-Zentrum direkt am Bahnhof Zoo. Die Besucherzahlen liegen konstant über 3 Millionen im Jahr mit weiter steigender Tendenz, während der Tierpark bei etwa 950.000 Besuchern jährlich verharrt. Allein über die Eintrittspreise (12 Euro pro Einzelkarte) erzielt der Zoo 14,5 Millionen Euro Umsatz, der Tierpark kommt auf knapp über 4 Millionen Euro. Gewinne der einen Seite können wegen der unterschiedlichen Strukturen aber nicht mit einem Federstrich die Verluste der anderen Seite begleichen.

Der vergleichsweise junge, 1955 gegründete Tierpark Friedrichsfelde muss seine aktuellen Verluste durch immer knapper werdende Rücklagen ausgleichen. Doch diese würden 2012 zu einem großen Teil aufgebraucht sein, während der Zoo im Westteil bis zu 30 Millionen Euro an Rücklagen angehäuft hat, schreibt die Morgenpost. Sollte nichts geschehen, müsste der Senat und damit der Steuerzahler das Minus ausgleichen. Dazu sei der Senat vertraglich verpflichtet. (dpa)