Niebel weist Kritik am neuen GIZ-Vorstand zurück

FUSION Gleichstellungsbeauftragte der drei Hilfsorganisationen: Zwei Frauen an die Spitze

BERLIN epd/taz | Entwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) hat Kritik an der Besetzung des Vorstands der neuen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) zurückgewiesen. „Mir ist es ein Anliegen, Frauen in Führungspositionen zu fördern“, sagte Niebel am Sonntag. Zuvor war Niebel wegen seiner Personalpolitik bei der neuen staatlichen Entwicklungsorganisation intern in die Kritik geraten.

Die taz hatte in der vergangenen Woche mehrfach über die Kritik an der Fusion der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ), des Deutschen Entwicklungsdienstes (DED) und der Weiterbildungsagentur Inwent und dem neuen Vorstand berichtet und aus internen Papieren zitiert. Der Plan, den siebenköpfigen Vorstand nur mit Männern zu besetzen, werde von vielen Kolleginnen und Kollegen „aufgrund der fehlenden Geschlechtergerechtigkeit als Skandal empfunden“, schreiben die Gleichstellungsbeauftragten der drei Organisationen. Mindestens zwei Posten müssten mit Frauen besetzt werden. Intern wird die neue Führungsriege auch bezeichnet als „sieben Zwerge, aber kein Schneewittchen“.

Niebel sagte, für den Fusionsprozess in der Übergangsphase sei es erforderlich, die vorhandene Expertise der bisherigen Geschäftsführer zu nutzen. „Ich betone, dass wir in den Vorfeldorganisationen und bei weiteren Spitzenpositionen sämtliche Besetzungen mit Männern vorgefunden haben.“

Bei der angestrebten Vorstandslösung mit Vorstandssprecher und Bereichsvorständen handele es sich um eine Übergangslösung bei gleichzeitiger Absenkung der Gehaltsstruktur und Wegfall einer Führungsebene. Ab 2013 sei eine Verkleinerung des Vorstands vorgesehen, sagte Niebel.

Nach Medieninformationen sollen fünf Geschäftsführer der drei Organisationen ihre Posten behalten. Neu dazukommen soll Tom Pätz, der bereits im Auftrag Niebels die Fusion vorbereitet hat. Der siebte Geschäftsführer soll Adolf Kloke-Lesch sein, der bis zu Niebels Amtsantritt Abteilungsleiter im Ministerium war. Das Entwicklungsministerium bestätigt die Namen bislang nicht. Die GIZ soll am 1. Januar 2011 ihre Arbeit aufnehmen. Sie wird rund 17.000 Mitarbeiter im In- und Ausland haben. Das Kabinett muss der neuen Personalstruktur noch zustimmen.