Alt werden in einem richtigen Job

Große Koalition legt neues Programm für 340 von insgesamt 5.100 Arbeitslosen in Bremen auf, die über 55 sind

Mit einem neuen Förderprogramm will die große Koalition in Bremen 340 älteren Langzeitarbeitslosen in den kommenden sieben Jahren wieder einen regulären, sozialversicherungspflichtigen Job verschaffen. Derzeit sind fast 5.100 Menschen jenseits der 55 in Bremen und Bremerhaven arbeitslos. Sie erhalten nach maximal 15 Monaten nur noch das Arbeitslosengeld II.

Das Landesprogramm „Reguläre Arbeit für Ältere“ finanziert jeweils bis zu fünf Jahren sozialversicherungspflichtige – und damit auch rentenwirksame – Beschäftigung. Sie erhalten dafür ein Bruttoeinkommen von 1.850 Euro. Das neue Programm soll zusätzlich zum bereits bestehenden, auf zwei Jahre befristeten Angebot „Chance 50 plus“ gelten.

Die Arbeitgeber müssen sich dafür zunächst verpflichten, die Arbeitslosen für drei Jahre einzustellen. Im Gegenzug erhalten sie im ersten Jahr einen Zuschuss von 80 Prozent, im zweiten Jahr einen Zuschuss von 70 Prozent und im dritten Jahr immer noch einen Zuschuss von 60 Prozent zu dem von ihnen zu zahlenden Arbeitgeberbruttolohn von 2.300 Euro. Stellen sie den Langzeitarbeitslosen sogar für fünf Jahre ein, können sie dafür noch einmal zwei Jahre lang mit einem 70-prozentigen Zuschuss zum Gehalt rechnen.

Die Kosten des Programmes belaufen sich auf etwa 46,5 Millionen Euro. Fast 19 Millionen Euro davon zahlt der Europäische Sozialfonds, 12,4 Millionen müssen das Arbeitsamt und die Bremer Agentur für Integration und Soziales (Bagis) beisteuern. Nur für die restlichen gut 15 Millionen Euro müssen die Arbeitgeber selbst aufkommen.

Die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der SPD-Bürgerschaftsfraktion, Helga Ziegert, zugleich DGB-Vorsitzende in Bremen, rechnet „mit einer großen Nachfrage“ vor allem von gemeinnützigen Arbeitgebern. Konkrete Zusagen gebe es allerdings noch keine. Ziegert sprach von Jobs in der Pflege, aber auch in der Verwaltung sowie im Handwerk. mnz