BEZAHLUNG MANGELHAFT
: Hebammen treten in Streik

In Berlin streiken am Dienstag und am Mittwoch die freiberuflichen Hebammen für mehr Geld. „Wir wollen angemessen bezahlt werden für das, was wir leisten“, sagte die Vorsitzende des Berliner Hebammenverbandes, Ulrike von Haldenwang. Die etwa 550 bis 600 freiberuflichen und im Verband organisierten Hebammen würden an diesen Tagen keine Vor- und Nachsorge sowie Kurse anbieten. Die Geburtshilfe ist laut von Haldenwang vom Streik ausgeschlossen. Die Hebammen wollen an beiden Tagen an insgesamt sechs Orten protestieren, beispielsweise vor Geburtshäusern und an öffentlichen Plätzen. Eltern sind zudem aufgerufen worden, Protestbriefe an die Krankenkassen zu schreiben.

Die Anhebung der Berufshaftpflicht für Hebammen in den vergangenen Jahren von 1.300 Euro auf 3.700 Euro habe ein „ohnehin schon morsches Gebäude zum Einsturz gebracht“, sagte von Haldenwang. „Die Krankenkassen schneiden sich ins eigene Fleisch“, kritisierte sie. Bereits 2004 habe eine Datenerhebung ergeben, dass Hebammen im Vergleich zu anderen heilpädagogischen Berufen 30 Prozent zu wenig verdienen. Geändert habe sich daran nichts. (dapd)