LESERINNENBRIEFE
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Luftige Existenz

■ betr.: „Warum das Feld gut ist, wie es ist“, taz.de vom 8. 5. 14

In seinem neuen Gedichtband „Cyrano oder Die Rückkehr vom Mond“ besingt der Dichter Durs Grünbein, wie es wirkte an dem Sonntag, an dem das Rollfeld zum ersten Mal für alle zugänglich war, sowohl in einem Gedicht „Inghirami“ – Zitat: „Das Flugfeld zu Füßen am Sonntag des Lebens, schaut er beim Drachensteigen den Kindern zu. Modellflieger kreisen über Väter und Söhne“ – wie noch begeisterter in seinem Schlussessay, Zitat: „Es war das Bild eines anderen Golden Zeitalters: moderne Freizeitmenschen in luftiger, schwebender Existenz.“ flopserver, taz.de

Bürger wie du und ich

■ betr.: „Mieter muss weichen: Land lässt räumen“, taz.de vom 7. 5. 14

Ich habe bei solchen einseitigen Berichten immer ein flaues Gefühl. Der böse Staat gegen den armen wehrlosen Behinderten, das ist immer ein toller Stimmungsmacher. In öffentlichen Einrichtungen sitzen aber mitnichten lauter dumme, abgestumpfte Korinthenkacker, sondern Bürger wie du und ich. Mit denen spielen wir Skat, treffen uns zum Grillen oder gehen ins Theater. Das ist einfach plumpe Meinungsmache. matschmi, taz.de

Bemerkenswerter Satz

■ betr.: „Jugendradio 50 Jahre DT64: Flotte Berichte und vor allem Beat!“, taz.de vom 7. 5. 14

Ich finde den Satz von Andreas Ulrich besonders bemerkenswert: „Es lag wohl daran, dass wir nicht sofort nach der alten Wahrheit eilfertig die neuen Wahrheiten verkündet haben. Damit waren wir sicher glaubhaft für die Hörer, die sich ja auch in einer völlig neuen Welt zurechtfinden mussten.“ Leider war es vom Bundestag nicht gewollt, DT64 als gesamtdeutschen Jugendsender fortzuführen. Mich begleitete DT64 vom Kauf meines ersten Kassettenrekorders 1984 bis kurz nach der deutschen Einheit 1991. Ich hatte in Meißen/Sachsen kaum Gelegenheit, Rias oder andere westliche Sender zu hören, und bin aus heutiger Sicht sogar froh darüber! Udo, taz.de

Vage Hoffnung

■ betr.: „Jugendradio 50 Jahre DT64: Flotte Berichte und vor allem Beat!“, taz.de vom 7. 5. 14

Ein schöner Artikel. Der Satz „ein Medium, das die Zerrissenheit vor allem jener jungen Ostler widerspiegelte, die nicht völlig DDR-kontra waren, sondern eine vage Hoffnung auf Veränderung hatten, hin zu einer freien, offenen, irgendwie sozialistischen Gesellschaft“ trifft recht gut mein damaliges Denken. Mazbln, taz.de

Nur rumgestanden

■ betr.: „Polizeigewalt am 1. Mai: Beamte außer Rand und Band“, taz.de vom 5. 5. 14

Keine Sorge, die Staatsanwaltschaft wird so eine Lösung finden, um den Fall unter den Teppich zu kehren. Im Zweifel hat der Bürger Widerstand gegen den Vollzugsbeamten geleistet, indem er da einfach rumstand. Toyak Yakot, taz.de

„Avada, Kedavra“

■ betr.: „Polizeigewalt am 1. Mai“, taz.de 5. 5. 14

Ja, der Schaulustige hat den Polizisten bestimmt ganz schwer bedroht. Vielleicht ist er ein Zauberer und hat angefangen mit „Avada …“, nur gut, dass der Polizist Schlimmeres verhindert hat, bevor der Mann bis „… Kedavra“ gekommen ist. Justizia wird sich das mal genau ansehen und dann schon die richtige Rechtfertigung für das Verhalten des Polizisten erfinden. dreidreizehn, taz.de

„Normaler“ Einsatz

■ betr.: „Polizeigewalt am 1. Mai“, taz.de 5. 5. 14

Was ist jetzt das Spektakuläre? Ein ganz „normaler“ Polizeieinsatz wie er bei jeder Demo zigmal vorkommt. Einziger Unterschied ist, dass es eindeutige Beweise gibt, die selbst Polizei und Justiz nicht zurechtbiegen können. Lars, taz.de