Breites Bündnis der Linken

Betr.: „Die Fusion und ihre Kritiker“/„Strategie ohne Alternative“, taz hamburg vom 3. 11. 2006

Der Widerstand in der WASG, sich mit der PDS zu vereinigen, regt sich nicht – er war immer da. Das zeigt: Der Vereinigungsprozess geht kritisch von Statten. Was Sie über die Gruppe von Leuten schreiben, die sich möglicherweise „über den Tisch gezogen“ fühlen, trifft dennoch nicht zu: In der WASG entscheiden wie in jeder demokratischen Organisation Mehrheiten. Vorstände sind dazu gewählt, die Entscheidungen der Mehrheiten zu tragen und umzusetzen. Wo ist das Problem?

Ursula Caberta wie auch Egbert Scheunemann haben ausreichend Gelegenheit, Mehrheiten für sich zu gewinnen. Bislang ohne Erfolg. Warum wohl? Richtig kommen sie am Schluss Ihres Kommentars zu dem Resümee, dass es keine Alternative zur Vereinigung gibt. Genau das ist der Grund. KERSTEN ARTUS

Der Bericht über das erste Regionaltreffen des Netzwerks Linke Opposition (NLO) in Hamburg enthält einige Ungenauigkeiten:

1. Das „N“ in „NLO“ steht nicht für „Neu“, sondern für „Netzwerk“.

2. Das NLO besteht nicht nur aus 20 Hamburger Mitgliedern. Es handelt sich um eine bundesweite Bewegung in der WASG und in ihrem politischen Vor- und Umfeld. Viele Hundert MitstreiterInnen sind aktiv. Zum ersten bundesweiten Treffen in Kassel Anfang des Jahres kamen fast 300 Teilnehmer.

3. Das NLO ist nicht gegen eine Fusion mit der Linkspartei.PDS und am allerwenigsten gegen ein darüber hinausgehendes breites Bündnis der Linken. Es ist geradezu der einzige SINN des NLO, ein breites Bündnis in Form einer Neuen Linkspartei zu befördern. Diese Fusion muss aber an die Einhaltung bestimmter politischer Mindestbedingungen geknüpft werden. Dafür kämpfen wir.

4. Ich kandidiere auf dem nächsten Bundesparteitag der WASG (18./19. 11.) nicht als Vertreter des NLO. Das NLO ist nicht dazu da, irgendwelche Vertreter für was auch immer zu nominieren. Ich kandidiere als Vertreter der politischen Werte, für die ich stehe. Gegen eine Unterstützung durch das NLO und möglichst viele andere ParteifreundInnen habe ich natürlich nichts einzuwenden. EGBERT SCHEUNEMANN