Versenkte Munition

Wie viel Munition auf dem Meeresgrund liegt, weiß so genau niemand. Stefen Nehring, Umweltbiologe und Gutachter, stellte in einem Vortrag im Jahr 2004 an der Universität Rostock seine Zahlen vor. Demnach gammeln in der Nordsee im Bereich der Deutschen Buch mindestens 750.000 Tonnen konventioneller Munition. Wie viel Munition in der Ostsee vor sich hin gammelt, ist unbekannt. Die Menge an Kampfstoffen beziffert Nehring mit rund 65.000 Tonnen. Der militärische Sondermüll enthält teilweise schwer lösliche Gifte, die als Brocken an die Küsten geschwemmt werden können. Nach dem Zweiten Weltkrieg gingen „Munitionsfischer“ in der Nordsee auf die Jagd nach Metallen. Sie holten rund 250.000 Tonnen Schrott aus dem Wasser, versenkten aber rund 50.000 Tonnen wieder. Im Kleinen Belt gab es 1960 eine Räumungsaktion, bei der 69.000 Tonnen geborgen wurden – sie wurden dann im Golf von Biscaya wieder ins Wasser geworfen. EST