: Echt abgefahren
S-Bahn-Fahren Ausfälle und Verspätungen in Massen – Informationen über Züge sind hingegen selten
VBB-CHEF HANS-WERNER FRANZ
10.04 Uhr, S-Bahnhof Sundgauer Straße. „Vergessen Sie’s, da meldet sich eh keiner.“ Der Mittfünfziger auf dem Zehlendorfer Bahnsteig hat kurz vorher vergeblich an der blauen Infosäule geklingelt: Die S-Bahn-Zentrale, die sagen soll, wann denn die nächste S 1 Richtung Norden fährt – sie antwortet nicht. Mehr als 20 Minuten lang hat sich nichts getan, während in Gegenrichtung diverse Bahnen durchfahren. Dann kommt doch eine Durchsage: Die S-Bahn verspäte sich um 20 Minuten. Aha. Welche denn? Die von vor zehn Minuten? Die von vor 20? Schließlich kommt tatsächlich eine Bahn.
Immerhin noch besser als gegen halb sechs Uhr morgens am S-Bahnhof Wannsee. Da habe sich gar nichts getan, berichten Fahrgäste. Selbst in der fahrenden S 1 ist die Ankunft ungewiss: Bei jedem Halt geht der bange Blick auf die Tür, die nicht immer im ersten Anlauf schließt.
Dabei geht es auf der S 1 noch glimpflich ab. Auf den Linien 5, 8, 9 und 47 gibt es erhebliche Ausfälle. Die S 2 hält mitunter zehn Minuten im Nordbahnhof. Die S-Bahn wird das später mit immer wieder neu zugewehten Weichen erklären. In Pankow wiederum zwingt die S-Bahn ihre Fahrgäste ausnahmsweise zum Schwarzfahren: Der Fahrkartenautomat funktioniert zwar, aber der Geldschlitz ist zugefroren.
Der Chef des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg, Hans-Werner Franz, zeigte sich enttäuscht: „Die von der S-Bahn versprochenen Wintervorbereitungen wurden nicht genügend umgesetzt.“ STA, CK, WERA