Wende in Chinas Geldpolitik

KONJUNKTUR Aus Angst vor Überhitzung ebnet Peking den Weg für höhere Zinsen und weniger Kredite

PEKING rtr | Chinas Führung hat dem rasant wachsenden Schwellenland eine straffere Geldpolitik verordnet und tritt damit auf die Konjunkturbremse. Wie ein ranghoher Regierungsberater am Freitag mitteilte, werde der Staat die Kreditvergabe 2011 drosseln. So sollen Preisblasen am boomenden Aktien- und Immobilienmarkt vermieden und die Inflation soll in Schach gehalten werden.

Die offizielle Bestätigung des geldpolitischen Kurswechsels durch die oberste Führung signalisiert Volkswirten zufolge ein entschlosseneres Vorgehen in der Zukunft. „Es bedeutet, dass jetzt sämtliche Instrumente zur Kontrolle der Liquidität und der Inflation eingesetzt werden können“, sagte Ken Peng, Citigroup-Ökonom in Peking. Von nun an könne auch verstärkt an der Zinsschraube gedreht werden, um die Preise anzupassen. China hat in diesem Jahr bisher einmal die Zinsen angehoben, um die Geldpolitik nach der Finanzkrise auf ein normales Niveau zurückzufahren. Bis Ende nächsten Jahres rechnet der Experte mit fünf Zinsschritten.