KÜHLSCHRANKKOMMUNISMUS: GUTES ESSEN, SCHLECHTES ESSEN

Oft steht im eigenen Kühlschrank mehr als nötig. Damit nichts verschimmelt oder im Müll landet, gibt es „foodsharing“. Im Hof eines selbst verwalteten Wohnprojekts in Berlin-Kreuzberg stehen nun in einem einstigen Kiosk Kühlschränke. Die dürfen von jedem befüllt oder geleert werden, wie wir gestern von der dpa erfuhren. Wer auf WG-Erfahrung zurückblickt, kennt aber auch noch ein anderes Phänomen: Die obligatorische Streitfrage, welcher Mitbewohner für den aktuellen Zustand des Badezimmers oder der Küche verantwortlich ist. Während in solchen Fällen die Maxime gilt: „Bitte verlasse diesen Raum so, wie du ihn vorfinden möchtest“, gilt bei den Kühlschrankkommunisten: „Bitte hinterlasse nur Lebensmittel, die du auch selbst essen würdest.“ Diese Regel für das Auffüllen der „Fair-Teiler“ bedeutet konkret etwa, dass Schweinemett und Rindergehacktes, frische Speisen mit rohem Ei und Produkte aus nicht erhitzter Rohmilch nicht in die Kühlschränke gehören. Statt der fairen weißen Schränke sind dafür braune Biotonnen die richtige Adresse.