Viele neue Gesichter auf der SPD-Liste

„12-Jahres-Regel“ führt zu Streit um Bürgerschafts-Listenvorschlag der SPD in Bremen-Stadt

Die Mandatskommission der SPD hat am Wochenende eine Kandidatenliste für die Bürgerschaftswahlen 2007 aufgestellt – nach den Vorschlägen der Ortsvereine. Vorn auf der Liste für Bremen-Stadt stehen die Senatsmitglieder Jens Böhrnsen, Ingelore Rosenkötter, Willi Lemke, dann kommen die „Vorsitzenden“ Carmen Emigholz (Unterbezirk) und Carsten Sieling (Fraktion), es folgen die DGB-Vorsitzende Helga Ziegert und Parlamentspräsident Christian Weber.

Spannend wird es danach: Die Abgeordneten Renate Möbius, Jürgen Pohlmann und Wolfgang Grotheer wurden auf die Plätze acht bis zehn gesetzt. Auf Platz 11 der Vorschlagsliste kommt der erste Name, der nicht aus der Bürgerschaft bekannt ist: Mustafa Güngör, Medienunternehmer, Chef der Jusos in Bremen-Stadt. Auf Platz 18 kommt der nächste „Neuling“, Jens Dennhardt von der Kulturbehörde, danach folgen SAP-Spezialist Emin Sükrüp Senkal und die Lehrerin Karin Bohle-Lawrenz aus Woltmershausen (Platz 20).

Einen „sicheren“ Listenplatz haben auch die Ottersberger Frauenbeauftragte und Sprecherin im Beirat Mitte, Ulrike Hiller, die Kita-Leiterin Petra Krümpfer, der Verdi-Mann Peter Kruse und die Gewoba-Betriebsrätin Maren Bullermann. Insgesamt würde die neue Bürgerschaftsfraktion, wenn diese Vorschläge von den Delegierten akzeptiert werden, gut ein Viertel neue und meist jüngere Gesichter zeigen.

Dass von den „altgedienten“ Abgeordneten insbesondere die finanzpolitische Sprecherin Cornelia Wiedemeyer, der innenpolitische Sprecher Hermann Kleen und die bildungspolitische Sprecherin Ulrike Hövelmann nicht mehr aufgestellt wurden, weil es im Unterbezirk eine „12-Jahres-Regelung“ gibt, hat für Aufregung in der SPD gesorgt. Die von dem Parteitag gewählte Mandatskommission, die einstimmig einen Vorschlag vorgelegt hat, muss ihre Gründe in den Gremien der Partei in diesen Tagen erläutern. Entscheiden wird der UB-Parteitag in 14 Tagen. kawe