Fehmarnbelt-Querung
: Widersinn in Beton

Es wäre eine sichere Einnahmequelle unter Ausschluss jeglichen Risikos. Die Details des Investorenkonzeptes für den Brückenschlag über den Fehmarnbelt könnten wirtschaftsfreundlicher nicht sein. Die Konzerne kassieren, die Gesellschaft garantiert den Profit.

KOMMENTARVON SVEN-MICHAEL VEIT

Absurd an der Idee ist nicht nur, dass sie der viel beschworenen Ideologie von der freien Entfaltung des Unternehmertums widerspricht. Sondern auch dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Und damit ist sie ein Offenbarungseid: Eine Brücke, deren Verfechter selbst ihren Verwendungszweck – ein Rendite versprechenden Verkehrsaufkommen – bezweifeln, ist in Beton gegossener Widersinn.

Diskutabel wäre das Ansinnen noch, wenn der volkswirtschaftliche Nutzen unbestreitbar wäre. Doch keine der zahlreichen Studien sagt blühende Landschaften zwischen Hamburg und Fehmarn mit Firmenansiedlungen, Arbeitsplätzen und sprudelnden Steuerfontänen voraus. Im Gegenteil. Alle Prognosen gehen vom Verlust der 1.100 Arbeitsplätze bei der Fährreederei Scandlines aus, von Einbußen im Tourismus auf der Ferieninsel Fehmarn und von Umschlagverlusten in den Häfen Lübeck, Wismar und Rostock.

Die Brücke über den Fehmarnbelt ist für einige die Lizenz zum Geld drucken. Für alle anderen ist sie unbezahlbar.