WIKILEAKS ZU US-DEPESCHEN
: Peking für Google-Hacking verantwortlich

PEKING/STOCKHOLM | Für die Hackerangriffe auf Google sind hohe Regierungskreise in China verantwortlich. Das geht zumindest aus US-Unterlagen hervor, die von der Enthüllungsplattform Wikileaks veröffentlicht wurden. Gewährsleute hätten US-Diplomaten berichtet, der Cyberangriff sei vom ständigen Ausschuss des Pekinger Politbüros angeordnet worden, heißt es darin. Wikileaks stellte die Dokumente der New York Times und dem Guardian zur Verfügung. Aus einer weiteren Depesche geht demnach hervor, dass Propagandachef Li Changchun Maßnahmen gegen Google gefordert hat, nachdem er seinen eigenen Namen gegoogelt und kritische Texte über sich gefunden hatte.

Derweil schließt Schwedens Justiz ein Verhör des Internetaktivisten Julian Assange in London wegen der gegen ihn erhobenen Vergewaltigungsvorwürfe aus. Einen entsprechenden Vorschlag des in England untergetauchten Wikileaks-Gründers lehnt Oberstaatsanwältin Marianne Ny ab. Die Anklägerin hat einen Haftbefehl ausgestellt und den 39-jährigen Australier zur internationalen Fahndung ausgeschrieben. (dpa, dapd)