SHORTCUTS

■ Der Clan der Sizilianer USA 1969, R: Henri Verneuil, D: Jean Gabin, Alain Delon Coolness in Schwarz-Weiß: Nie war Gabins Kartoffelgesicht regloser, nie war sein Strichmund verschlossener als in diesem Film, der außerdem noch Lino Ventura und Alain Delon in einer Geschichte aus unausgesprochener Konkurrenz und minimalistischen Machogesten zusammenbringt. So, 19 Uhr, Metropolis, Hamburg Wittgenstein Großbritannien 1992, R: Derek Jarman, D: Karl Johnson, Clancy Chassay Am Anfang stand vielleicht die Frage, wie ein Leben und Denken, noch dazu das eines Philosophen wie Wittgenstein, authentisch zur Geltung gebracht werden kann? Regisseur Derek Jarman geht den Weg einer theatralischen Inszenierung gelebten Lebens: Er zieht den Vorhang auf und lässt den exzentrischen Philosophen Worte aussprechen, die er selbst tatsächlich in Briefen, Tagebüchern oder philosophischen Texten hinterlassen hat, und Szenen spielen, die durch Quellen verbürgt sind. Do, 22 Uhr; So, 19 Uhr, B-Movie, Hamburg  Herr Zwilling und Frau Zuckermann Deutschland 1999, R: Volker Koepp Täglich besucht Herr Zwilling die 90-jährige Frau Zuckermann. Man spricht über frühere Zeiten, gemeinsame Erlebnisse, über Politik und Literatur, die alltäglichen Sorgen und all die kleinen Dinge des Lebens. Mit diesen Erinnerungen verknüpft der Film Episoden aus dem jüdischen Leben im heutigen Czernowitz, das sich seit Ende der Sowjetunion erstmals wieder regt. Ein ruhiger, bewegender Dokumentarfilm über einen Mann und eine Frau. Beide verbindet neben ihrer Freundschaft die deutsche Sprache. Di, 17.30 Uhr, Kino im Künstlerhaus, Hannover  Ich denke oft an Piroschka Deutschland 1955, R: Kurt Hoffmann, D: Liselotte Pulver, Gustav Knuth Ein deutscher Austauschstudent der fünfziger Jahre verliebt sich in Ungarn in die Tochter eines dörflichen Bahnhofsvorstehers und findet auf einigen Umwegen sein Liebesglück. Mit dieser zu Herzen gehenden und sehr komischen Liebesgeschichte gelang Kurt Hoffmann einer seiner großen Lustspielerfolge der Nachkriegszeit. Do, 16 Uhr, Cine K, Kulturetagen, Oldenburg Hamlet Deutschland 1919/20, R: Sven Gade und Heinz Schall, D: Asta Nielsen, Paul Conradi Der Däne Sven Gade geht von der überraschenden Voraussetzung aus, dass Hamlet in Wirklichkeit eine Frau war. Die ansonsten werkgetreue Verfilmung bietet ein interessantes Denkspiel – und darüber hinaus mit Asta Nielsen einen der schönsten Hamlets. Musikalisch begleitet wird der Stummfilm nun von Ezzat Nashashibi und Sabine Diepenbruck. Fr, 20.30 Uhr, City 46, Bremen