„Laufen ist wie Beten“, bestimmt Adam (Andrzej Chyra), ein Jesuitenpater, und schickt einen widerspenstigen jugendlichen Sünder zur Buße auf eine lange Jogging-Tour. Der blonde Mann um vierzig strahlt eine Aura bedingungslos sicherer Männlichkeit aus, wenn er selbst einsame Runden zieht, die rüden Kids seines Heims beim Fußball mit Regeln konfrontiert oder sich bei einer Feier von der beschwipsten Frau des Heimleiters zum Tanzen animieren lässt. Öfter als in der Soutane sieht man Adam, den frommen Mann im Zentrum von Malgorzata Szumowska Film „Im Namen des …“, im karierten Arbeiterhemd; er ist einer, der zupackt und lenkt und die in den abgeschiedenen polnischen Landstrich verschickten Problem-Kids handfest mitversorgt. Die Anfechtung, die den kraftvollen Priester in die Passion stürzt, wird in der hyperrealistischen Bildsprache des Films zur biblischen Parabel über die Unmenschlichkeit des Gelübdes, das ihn zum Außenseiter stempelt. Lukasz (Mateusz Kosciukiewicz), ein schweigsamer junger Mann aus dem Dorf, ist es, der die Fürsorge des Priesters, vorsichtig, schweigsam und indirekt aber auch sein Begehren weckt. In 6 Kinos