Weserstadion wird 2008 ausgebaut

Bei Werder-Spielen sollen Osterdeich und Anlieger-Straßen gesperrt werden – damit ist der Weg für den Ausbau frei

Im Sommer 2008 würde Werder Bremen gern das Stadion ausbauen – 8-10.000 Zuschauer mehr sollen hineinpassen, das hat Werder-Geschäftsführer Manfred Müller gestern erklärt. Anlass war die Vorstellung eines umfangreichen Verkehrskonzeptes, mit dem das Bauressort die Interessenlage von Anwohnern und Sportverein unter einen Hut bringen will. Das Konzept ist, so Müller, eine wichtige Voraussetzung dafür, dass die Weser Stadion GmbH eine Bauvoranfrage stellen kann.

Zwei Stunden vor dem Anpfiff von Werder-Spielen soll danach der Osterdeich für den Durchgangsverkehr gesperrt werden, das gesamte Quartier zwischen St.-Jürgen-Straße, Georg-Bitter-Straße und Am Schwarzen Meer wird abgesperrt – nur PKW mit Anwohner-Ausweis kommen rein. Für die Fans sollen schon auf der Autobahn Park&Ride-Plätze ausgewiesen werden, 3.000 mehr als bisher. Vom Hemelinger Hafen aus – 4.000 P&R-Plätze – werden permanent die Busse pendeln. Aber auch im Überseehafen und auf dem Gelände von Atlas Elektronik sollen Parkplätze angeboten werden, die direkt an Haltestellen der Straßenbahn liegen. Auf die Parkflächen in der Pauliner Marsch sollen nur noch Fans mit „Stellplatzreservierung“ gelassen werden.

Ortsamtsleiter Robert Bücking berichtete, die Stadion-Anrainer hätten auf einer Beiratssitzung am 25.11. in den Weser-Terrassen Gelegenheit, Fragen und Bedenken zu formulieren. Er rechnet mit großer Zustimmung zu dem Projekt, an dem sich schon seine Vorgänger Herbert Wulfekuhl und Hacky Heck versucht hätten. Der große Krach um die Ansiedlung von „McDrive“ hätte bei den Beteiligten die Einsicht gefördert, dass man sich zusammensetzen und die Interessenlage der anderen respektieren müsse.

Manfred Müller meinte lachend zu Bücking: „Wir mochten uns zuerst überhaupt nicht.“ Inzwischen habe man aber den anderen schätzen gelernt.

Beim Ausbau des Stadions – 50 Millionen Euro sollen von der Weser-Stadion GmbH ohne Zuschüsse aus der Staatskasse aufgebracht werden – sollen die Tribünen um einen „dritten Rang“ aufgestockt werden. Ost- und Westkurven-Plätze sollen „näher an die Spielfläche heran“ kommen, die Überdachung erweitert werden. De facto, so Müller, finde heute schon im Stadion keine Leichtathletik mehr statt. kawe