Berlinern geht es besser

SOZIALE LAGE Armut nimmt im Schnitt ab – in einzelnen Kiezen sieht es jedoch anders aus

Den BerlinerInnen geht es im Schnitt etwas besser als noch vor einigen Jahren. Das ist das Ergebnis eines Berichts zur sozialen Lage in den Kiezen, den die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung am Mittwoch veröffentlicht hat. Die Arbeitslosigkeit sank demnach zwischen 2006 und 2012 von 11,5 Prozent auf 8,6 Prozent. Die Langzeitarbeitslosigkeit nahm in dieser Zeit von 4,9 Prozent auf 2,9 Prozent ab. Auch Kinderarmut wurde etwas seltener (von 39 auf 35 Prozent). Es gibt jedoch auch Viertel vor allem außerhalb der Innenstadt, in denen Transferbezug und Kinderarmut zugenommen haben.

Die Senatsverwaltung stellt beim sogenannten Monitoring Soziale Stadtentwicklung seit 15 Jahren Daten in kleinteiligen Planungsräumen mit je 7.500 Einwohnern zusammen. Die zeigen: Sozial benachteiligte Kieze konzentrieren sich in den Altbaubereichen von Wedding und Moabit, in den nördlichen Teilen von Kreuzberg und Neukölln sowie in den Siedlungsbereichen von Spandau und den Großsiedlungen von Marzahn-Hellersdorf. Im Osten Kreuzbergs hat sich die Lage wie schon in den vergangenen Jahren stabilisiert. Auch der Altbaubereich des nördlichen Neuköllns zeigt eine positive Dynamik.

Neu geförderte Kieze?

Der Bericht ist Grundlage für die Festlegung, in welchen Gebieten es Quartiersmanagement geben sollte. Wie sich die neuen Daten darauf auswirken werden, wisse man derzeit noch nicht, heißt es von der Verwaltung. Das hänge von den noch nicht abschließend geklärten Modalitäten des Bundesprogramms „Soziale Stadt“ ab. Sobald die Konditionen klar seien, würden mit den Bezirken Gespräche geführt, kündigte Staatssekretär Engelbert Lütke Daldrup an. Er sei „zuversichtlich, dass auch neue, bisher nicht geförderte Gebiete in das Programm aufgenommen werden können.“

ANTJE LANG-LENDORFF