SOUNDTRACK

Bands mit programmatischen Namen umweht schnell ein Hauch von Hochstapelei. Wollen sie nicht schlimm scheitern, rät man ihnen, sich selbst ironisch in der Mitte durchzubrechen oder die geschürten Erwartungen genauestens zu erfüllen. Beides ist bei The Urban Voodoo Machine nicht unbedingt der Fall, denn das Kleinorchester aus London (zwischen acht und zwölf Personen stark) bedient sich zwar hier und dort der Insignien von Gothicrock und Halloween-Glückseligkeit, ohne aber darin – mit Ernsthaftigkeit oder in ironischer Geste – aufzugehen. Stattdessen präsentiert man sich als in die Jahre gekommener Haufen von Slackern, der quasi direkt vom Tresen weg einen auf Rock gebürsteten Gemischtwarenladen aus Tango Nuevo, Blues, Klezmer und Irish Folk aufzubauen versteht. Weltmusik, die alle mögen. Do, 19. 12., 21 Uhr, Uebel & Gefaehrlich, Feldstraße 66

Wenn Computer ihrem Liebsten ein Mixtape aufnehmen, kommen vermutlich Mahjongg mit drauf, um ihrer Gefühlswelt adäquat Nachdruck zu verleihen. Die Chicagoer entfachen ein Feuerwerk polyrhythmischen Discopunks, der die Kühle früher Wave-Bands mit der Zappeligkeit elektronischer Tanzmusik verbindet und empfehlen sich damit als eine Art melancholische und verspielte Nachkommenschaft von Bands wie „Servotron“. Mo, 13. 12., 21.30 Uhr, Hafenklang, Große Elbstraße 84 NILS SCHUHMACHER