Rakete tötet Israelin

Die UNO soll Beschuss von Beit Hanun untersuchen

SDEROT/GAZA afp ■ Nach der Tötung einer Israelin durch Raketenbeschuss aus dem Gaza-Streifen erwägt Israel eine Ausweitung seiner Offensive in dem palästinensischen Gebiet. Eine von insgesamt sechs auf die südisraelische Stadt Sderot abgefeuerten Raketen tötete gestern eine 57-Jährige; eine weitere verletzte einen 24-Jährigen schwer, wie die Polizei mitteilte.

Die getötete Frau sei Mutter von zwei Kindern, sagte die israelische Polizei weiter. Bei dem 24-Jährigen handele es sich um einen Mann, der vor dem Privathaus von Verteidigungsminister Amir Peretz Wache gestanden hatte. Ihm mussten beide Beine amputiert werden. Peretz sagte, die Angreifer müssten einen „hohen Preis“ zahlen. Sicherheitsminister Avi Dichter plädierte für eine Ausweitung der Militäroffensive im Gaza-Streifen.

Der Islamische Dschihad und die Issedin-al-Kassam-Brigaden der Hamas bekannten sich in getrennten Erklärungen zu dem Beschuss. Ein Vertreter der Al-Kuds-Brigaden des Islamischen Dschihads sagte in Gaza, der Beschuss sei „unsere Antwort auf die Massaker der Besatzung und das, was in Beit Hanun geschehen ist“. Dort waren in der vergangenen Woche 19 Palästinenser durch einen israelischen Artillerietreffer getötet worden.

Der Tod der Zivilisten in Beit Hanun soll nach dem Willen islamischer und arabischer Staaten vom UN-Menschenrechtsrat der UNO untersucht werden. Der Rat müsse eine Kommission in den Gaza-Streifen schicken, hieß es in einem in Genf eingebrachten Resolutionsentwurf, der von Bahrain und Pakistan im Namen von 23 weiteren Staaten vorgelegt wurde. In dem Text ist von „grausamen und systematischen Verletzungen der Menschenrechte des palästinensischen Volkes“ durch Israel die Rede. Der in Genf ansässige Menschenrechtsrat befasste sich gestern mit der Lage im Gaza-Streifen. Insgesamt gehören dem Gremium 47 Staaten an.