KOMMENTAR: SVEN-MICHAEL VEIT ÜBER PARK+RIDE-PLÄTZE
: Erfolg auf Dauer finanzieren

Im Hamburger Interesse muss es sein, mit Umweltzone und City-Maut zum Parken vor der Stadt zu ermuntern

Natürlich ist es sinnvoll, die Parkplätze am Schnellbahnnetz des Hamburger Verkehrsverbundes (HVV) auszubauen. Es ist sogar unabdingbar. Die unerwartet hohen Zuwachsraten bei den Fahrgästen vor allem in U- und S-Bahnen belegen den Bedarf. Um mehr als zehn Prozent sind die Passagierzahlen in den vergangenen vier Jahren gestiegen, und das in besonderem Maße bei den Pendlern aus dem Speckgürtel.

Dieser Erfolg droht den HVV wie die Städte und Gemeinden im Umland gleichermaßen zu überrollen. Um die gewonnenen Fahrgäste auf Dauer zu behalten, ist es deshalb im gemeinsamen Interesse, ihnen Parkplätze an den Bahnhöfen vor der Metropole zu bieten.

Die aber müssen finanziert werden, und deshalb ist auch hier das Verursacherprinzip anzuwenden. Wer parkt, muss zahlen, und zwar genug, um weiteren Parkraum schaffen zu können. Die Gemeinden an den Gleisen dürfen nicht auf den Baukosten sitzen bleiben.

Und im Interesse Hamburgs muss es zudem sein, mit Umweltzone und City-Maut zum Parken vor der Stadt zu ermuntern. Und ein zusätzlicher Park+Ride-Euro von den Unverbesserlichen, die unverdrossen individualmotorisiert in die City düsen, würde ein hübsches Sümmchen erbringen.

Gewiss, solche Thesen haben zurzeit politisch keine Konjunktur. Richtig sind sie dennoch.