WAS MACHT EIGENTLICH... … Peter Dussmann?
: Die Nachteinkäufer zählen

Gestern, am heiligen Sonntag, lief für Kulturkaufhaus-Unternehmer Peter Dussmann noch nicht alles optimal. Gut, der Mann konnte das Geld zählen, das ihm die Freigabe des Ladenschlusses Freitag- auf Samstagnacht zusätzlich in die Kassen gespült hatte. Aber eigentlich will Dussmann was anderes. Optimal rund läuft es für ihn erst, wenn sieben Tage und Nächte in der Woche sein Kaufhaus offenstehen darf. Immerhin war das Wochenende ein Anfang.

Dussmann wäre nicht Dussmann, hätte er nicht ein Schmankerl zur Freigabe des Ladenschlusses in petto gehabt. Wie schon bei vorherigen Anti-Senat-Aktionen, als er seine Mitarbeiter in Selbstständige umtaufte, damit sie länger als erlaubt arbeiten konnten – also bis nach 20 Uhr – zeigte er diesmal allen politisch Korrekten samt Ver.di wieder mal, dass er ein Hund ist, wie das in Bayern heißt. Zum einen trotzte er dem Land ab, dass der Ladenschluss einen Tag früher als geplant freigegeben werden durfte. Zum anderen lockte er nächtens zur sogenannten „Ladenschluss-Killer-Party“ alias Shoppen bis zum Nichtabwinken ins Kaufhaus. Kaufen muss ein Event und zwar 24 Stunden lang sein, ist der Unternehmer überzeugt. Das fanden auch 6.000 Besucher und Gäste des Kulturkaufhauses. Die kamen und kauften. Der Umsatz stieg mächtig an, 50 Prozent mehr als der sonst übliche Tagesumsatz sollen es gewesen sein. Doch das reicht dem Unternehmer nicht. Er will alles. „Open“ forever. Das Wort vom „am siebten Tag sollst du ruhen“, das kennt Peter Dussmann nicht. ROLA         Foto: AP