Blair verspricht sich – oder nicht?

LONDON afp ■ Der britische Premierminister Tony Blair hat die US-geführte Invasion im Irak in einem Fernsehinterview indirekt als Desaster bezeichnet, sich anschließend aber rasch von diesem Eingeständnis distanziert. Auf die Feststellung eines Journalisten des Senders al-Dschasira, der Einmarsch im März 2003 sei „ein ziemliches Desaster“ gewesen, sagte Blair am Freitag zustimmend: „Das ist es gewesen.“ Das Amt des Premierministers in London versuchte am Samstag, das indirekte Eingeständnis Blairs herunterzuspielen. Der Premier halte das Irak-Engagement keineswegs für ein Desaster, sagte ein Sprecher. Es habe sich um einen „Versprecher“ gehandelt, „manchmal hört er nur halb auf die Frage“, fügte er hinzu. Blair habe herausstellen wollen, dass die Gewalt im Irak „sehr, sehr schwierig ist“, hatte zuvor ein anderer Sprecher gesagt. Blair hielt sich gestern zu einem Besuch in Pakistan auf.