THE BEARDS: JAN UND KLAAS UND HEIN UND PIT

Der Vollbart ist ein schönes Accessoire für Männer, die etwas zu verstecken haben. Ein Doppelkinn etwa. Wer aber über ein Antlitz verfügt, darf es seiner Umwelt ruhig einmal in gerodetem Zustand zeigen. Doch dagegen spricht das Vollbartgebot, das vor geraumer Zeit über den modewussten Herrn gekommen ist und gerade die Jüngeren bekümmert. Denn bei ihnen flaumt bloß, was eigentlich buschig sprießen sollte. Aber kaum glaubt man, nun sei der Scheitelpunkt der Bartwelle erreicht, sucht sich die Gesichtsmatte ein neues Wirtstier und springt den Zuschauer unvermutet aus dem Gesicht einer Diseuse im Abendkleid an. Auf traditionelleren Gender-Pfaden wandelt dagegen die australische Band The Beards, von der dpa gestern berichtete. Die gesichtsbehaarten Musiker singen ausschließlich Lieder über Bärte. Bleibt der Vollbart also von Struppi Diekmann bis zur gestutzten Wurst ubiquitär? Eher nicht, der Trend gehe bald an Überdehnung zugrunde, argumentierten Forscher der University of New South Wales. „Peak beard“ sei womöglich schon erreicht, zitierte die Washington Post die Studie.