das wichtigste
: Afrika kann gesunden

Weltgesundheitsorganisation betont in erstem Afrika-Regionalbericht Probleme, aber auch Lösungen

GENF dpa/afp ■ Afrika trägt von allen Kontinenten die größten Gesundheitslasten. Die Probleme sind aber lösbar, stellt der erste Regionalbericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) fest, der gestern veröffentlicht wurde. Die WHO zeichnet darin ein kontrastiertes Bild von 46 Ländern Afrikas mit 738 Millionen Menschen, allen Ländern südlich der Sahara sowie Algerien.

In Afrika leben 11 Prozent der Weltbevölkerung, aber 60 Prozent aller HIV-Infizierten. Mehr als 90 Prozent aller Malariafälle weltweit treten in Afrika auf. Von den 20 Ländern mit der höchsten Müttersterblichkeit liegen 19 in Afrika. 72 Prozent der Todesfälle in Afrika stehen im Zusammenhang mit Geburten und ansteckenden Krankheiten. Auch Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind in Afrika auf dem Vormarsch.

Dennoch fänden immer mehr Länder in Afrika „praktische Lösungen“, sagte der WHO-Regionaldirektor für Afrika, Antoine Kabore. So werde mittlerweile etwa die Hälfte der HIV/Aids-Patienten in Uganda durch kommunale Gesundheitsarbeiter mit lebensrettenden Medikamenten versorgt. In Ruanda sei die Zahl der Verkehrstoten durch Aufklärungskampagnen in einem Jahr um ein Viertel gesunken. In Mali hätten sich Gemeinden zusammengetan, um 35 Gesundheitszentren einzurichten, in denen ausgebildetes Personal Entbindungen vornehmen könne. In Südafrika dringe ein „Gesundheitszug“ mit jungen Ärzten und Medizinstudenten bis in abgelegene ländliche Gegenden vor und erreiche so 1,3 Millionen Menschen.

www.who.int/bulletin/africanhealth/en/index.html