Insolvenzprozess verschleppt

GERICHT Ex-Treberhilfe-Chef ist krank, sein Verfahren wird ausgesetzt

In einem anderen Verfahren geht es um die private Nutzung eines Maseratis

Der Prozess um Insolvenzverschleppung gegen den ehemaligen Chef der Berliner Treberhilfe, Harald Ehlert, ist am Dienstag im ersten Anlauf geplatzt. Der 52-Jährige habe sich krankgemeldet, teilte das Amtsgericht Tiergarten mit. Damit sorgte der Sozialunternehmer, der durch die sogenannte Maserati-Affäre in die Schlagzeilen geraten war, zugleich für eine Pause in dem bereits seit August 2013 laufenden Prozess wegen Hinterziehung von Steuern in Höhe von mehreren hunderttausend Euro. Der für den Nachmittag angesetzte Fortsetzungstermin wurde aufgehoben.

Den zweiten Prozess hatte Ehlert durch einen Einspruch gegen einen Strafbefehl erzwungen. Darin war wegen Insolvenzverschleppung und nicht abgeführter Sozialabgaben eine Strafe von 240 Tagessätzen zu je 100 Euro verhängt worden.

Ein neuer Termin für die Verhandlung ist noch nicht in Sicht. Ehlert befinde sich in einem Krankenhaus und sei vermutlich für mehrere Wochen nicht verhandlungsfähig, hieß es. Der damalige Chef der Berliner Treberhilfe, die sich um Obdachlose kümmerte, hat bislang alle strafrechtlichen Vorwürfe bestritten.

Bereits 27 Prozesstage gab es im Prozess wegen Steuerhinterziehung vor dem Berliner Landgericht. In dem Verfahren wird Ehlert unter anderem vorgeworfen, die private Nutzung eines 140.000 Euro teuren Maserati sowie weiterer Dienstfahrzeuge verschwiegen zu haben. Da der Prozess bereits seit Monaten läuft, ist eine mehrwöchige Unterbrechung möglich. (dpa)