S-Bahn-Chefs zum Rapport

NAHVERKEHR Berlin und Brandenburg mahnen das Unternehmen ab. Ende der Krise gefordert

Nach dem Chaos bei der S-Bahn gleich beim ersten Schnee in diesem Jahr erhöhen die Länder Berlin und Brandenburg den Druck auf die Verantwortlichen. Sie kündigten am Mittwoch eine Abmahnung für das Unternehmen an wegen Nichterfüllung des Verkehrsvertrages.

Verkehrssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) bestellte die Vorstände von S-Bahn und der Deutsche-Bahn-Töchter Personenverkehr und Netz am Mittwoch zum Rapport. Bis 5. Januar soll die Bahn darlegen, wie eine Situation wie in den vergangenen zwei Wochen künftig vermieden werden kann, teilte Junge-Reyers Sprecher Mathias Gille anschließend mit.

Mit dem ersten starken Schneefall am 2. Dezember war der S-Bahn-Verkehr streckenweise zusammengebrochen, in den Tagen danach konnte ein Teil des Fuhrparks nicht eingesetzt werden. Die Bahnmanager räumten nach Angaben Gilles ein, bei den Wintervorbereitungen die Komplexität des Systems von Fahrzeugen und Schiene unterschätzt zu haben. Junge-Reyer habe die S-Bahn dringend aufgefordert, auch die Information der Kunden bei Störungen zu verbessern.

Von wegen winterfest

Der brandenburgische Verkehrsminister Jörg Vogelsänger (SPD) sagte am Mittwoch in der Fragestunde des Landtags, das Land werde weiterhin auf den bei der S-Bahn bestellten Leistungen bestehen. „Der Vertragspartner S-Bahn ist dazu verpflichtet.“ Für die Wintervorbereitung und das Krisenmanagement sei das Unternehmen zuständig, fügte er hinzu. Noch im September habe es versichert, es sei gut vorbereitet – davon sei aber nichts zu sehen. „Ein Winter im Dezember ist nichts Ungewöhnliches. Deshalb ist das keine Entschuldigung für die S-Bahn.“ Ziel sei, dass die S-Bahn die für sie eingeplanten Mittel auch für den Verkehr ausgebe, sagte Vogelsänger. (dpa)