UNTERM STRICH

Erste Filme aus dem Programm der Berlinale 2011: Wim Wenders’ 3-D-Produktion „Pina“ über die Choreografin Pina Bausch läuft auf der Berlinale 2011 außer Konkurrenz. Im Wettbewerb gibt es, wie jetzt bekannt gegeben wurde, den deutschen RAF-Film „Wer wenn nicht wir“ von Andres Veiel zu sehen. Darin befasst sich Veiel mit der Vorgeschichte des deutschen Terrorismus – erstmals in der Form eines Spielfilms. Neben Veiel gehören zu den ersten Anwärtern auf die Bären: „The Future“ von und mit Miranda July sowie der türkische Film „Bizim Büyük Çaresizligimiz“ (Our Grand Despair) von Seyfi Teoman. Das Debüt der Schauspielerin Victoria Mahoney „Yelling To The Sky“ und der Beitrag „Lipstikka“ aus Israel haben ebenfalls Chancen auf eine Trophäe. Ralph Fiennes’ Regiedebüt „Coriolanus“ wird außer Konkurrenz gezeigt.

Die Smithsonian-Museen in Washington bekommen Ärger wegen der Zensur eines Kunstwerks. Nach Angaben der New York Times will die Andy-Warhol-Stiftung den Museen die finanzielle Unterstützung streichen, wenn das Werk „A Fire in My Belly“ nicht wieder ausgestellt wird. Sowohl die zugesagten 100.000 Dollar für die laufende Ausstellung als auch künftige Förderungen würden eingestellt. Das Smithsonian hatte die Videoinstallation auf Drängen der Katholischen Liga der USA und zweier Kongressabgeordneter aus einer Ausstellung entfernt. Die Kritiker des Videos von David Wojnarowicz, der 1992 in New York an Aids gestorben war, sehen das Werk als beleidigend an, weil in ihm Ameisen über ein Kruzifix krabbeln. Ein Sprecher der Katholischen Liga bezeichnete das Kunstwerk als eine Form der „Hassrede“ und verwies darauf, dass eine ähnliche Darstellung bei Muslimen undenkbar wäre. Die Leitung der Smithsonian-Museen erklärte inzwischen, es stehe zu seiner „schwierigen Entscheidung“.