Laute Spiele sind möglich

OLYMPIABEWERBUNG Senat soll eine Machbarkeitsstudie vorlegen und die BürgerInnen werden entscheiden

Dabei sein ist alles, findet die Bürgerschaft. Und hat mit den Stimmen von SPD, CDU, Grünen und FDP beschlossen, eine Bewerbung um Olympische Spiele 2024 oder 2028 zu prüfen. Bis zum Herbst soll der Senat eine Machbarkeitsstudie über alle Chancen und Risiken vorlegen. Auf dieser Grundlage wollen Senat und Bürgerschaft zu einer Empfehlung kommen, über die die BürgerInnen dann in einem Referendum entscheiden.

Die CDU fordert „mehr Begeisterung für Olympia“ und hätte am liebsten bereits 2014 eine Volksbefragung. SPD-Fraktionschef Andreas Dressel lehnt das ab. „Wir planen Olympia nicht wie Sie damals die Elbphilharmonie“, sagt er. Die Debatte müsse „unter Kenntnis aller Risiken ergebnisoffen“ geführt werden, fordert der Grünen-Fraktionschef Jens Kerstan. Seine FDP-Amtskollegin Katja Suding betont eher „die Chancen, die ausgelotet werden müssen“.

„Veruntreuung von Steuergeld“

Nur die Linken mögen sich nicht für Olympische Spiele begeistern. In allen anderen Olympia-Städten seien die Kosten explodiert, warnt Mahmut Yildiz (Linke). London 2012 habe 36,6 Milliarden Euro gekostet statt der kalkulierten 11,0 Milliarden. „Eine Olympia-Bewerbung grenzt an die Veruntreuung von Steuergeld“, sagte er.

Als hilfreich für Olympische Spiele mag sich dabei erweisen, dass die Bürgerschaft zuvor geschlossen dafür eingetreten ist, dass Sport nicht geräuschlos sein muss. Sport sei vielmehr als „selbstverständlicher Ausdruck der freien Entfaltung der Persönlichkeit“ anzusehen, heißt es in einem Entwurf zur Änderung des Hamburgischen Lärmschutzgesetzes, der nun im Sportausschuss weiter beraten werden soll. Konflikte zwischen lautstarken Fußballern auf Bolzplätzen und „der ruhebedürftigen Nachbarschaft“ sollen künftig dadurch entschärft werden, dass lärmende Sportler spielenden Kindern gleichgestellt werden sollen.  SMV