AUSBRUCH AUS DER JVA
: Personal hat Bilder von der Flucht weggedrückt

Nach ihrem spektakulären Ausbruch aus dem Untersuchungsgefängnis in Moabit sind beide Häftlinge weiter untergetaucht. Die Fahndung laufe auf Hochtouren, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwoch mit. Das Duo war in der Nacht zum Montag geflüchtet. Die Kriminellen hatten Gitter vor ihren Zellenfenstern durchgesägt, sich abgeseilt und dann eine Mauer und Stacheldraht überwunden.

Justizsenator Thomas Heilmann (CDU) räumte inzwischen Fehler beim Personal ein. So sei auf einem Bild einer Überwachungskamera die Flucht zu sehen gewesen, dieses sei aber weggedrückt worden. Erst zweieinhalb Stunden später wurde der Ausbruch entdeckt. Gegen Mitarbeiter der Alarmzentrale begannen Disziplinarermittlungen.

Vieles deute auf eine längere Planung hin, hieß es in Justizkreisen. Auch die in den Zellen zurückgelassenen Sachen der Kriminellen werden nun untersucht.

Nach Angaben einer Justizsprecherin wurden Halterungen am Stacheldraht „mit einem Gerät manipuliert“. Dadurch konnten die Flüchtenden den Draht vermutlich beiseite schieben. (dpa)