Nutzloses Warten

FLÜCHTLINGE III Bischof Dröge fordert Änderungen an der Flüchtlingspolitik

Nach der Festnahme der elf afrikanischen Flüchtlinge vor der Gedächtniskirche und ihrer Rückführung in Asylheime in Sachsen-Anhalt hat Berlins evangelischer Landesbischof Markus Dröge Veränderungen gefordert. Die Flüchtlingspolitik in Deutschland und in Europa müsse neu geregelt werden, schrieb Dröge in seiner wöchentlichen Kolumne für die Boulevardzeitung B.Z.

In Deutschland werde den Asylbewerbern der Zugang zum Arbeitsmarkt unnötig erschwert, für sie gebe es kaum Sprach- oder Integrationskurse, kritisiert der evangelische Bischof darin. „Sie sind zu jahrelangem nutzlosem Warten gezwungen, bis ihr Asylantrag entschieden ist.“

Natürlich müsse es ein Asylgesetz geben, und selbstverständlich müsse die Zuwanderung geregelt sein. „Aber dass die Flüchtlinge den zugewiesenen Aufenthaltsort nicht verlassen dürfen, das macht keinen Sinn.“

Mit ihrer Mahnwache vor der Gedächtniskirche hätten die elf Afrikaner darauf aufmerksam machen wollen, wie schwer es ist, in eines der reichsten Länder der Welt einzuwandern. Durch die Räumung seien „tagelange Bemühungen von Gemeinde, Landeskirche und Pro Afrika um eine friedliche Lösung“ zunichtegemacht worden. (dpa)