DAS KOMMT
:

■ 18. 12., Deutsches Theater, Berlin

Der Mann ohne Vergangenheit

Vermutlich wünscht sich jeder Schauspieler, einmal in einem Film von Aki Kaurismäki mitzuspielen: Wo die Beinaheausdruckslosigkeit zum bewegendsten Ausdrucksmittel wird. Kaurismäkis Filmstoffe sind beliebt auf deutschen Bühnen: Das Deutsche Theater wirft sich mit all seinen Stars – Margit Bendokat, Almut Zilcher, Samuel Finzi und Wolfram Koch – auf seinen „Mann ohne Vergangenheit“ und versucht, auf der Bühne so schön zu schweigen, wie es eigentlich nur das Kino kann.

■ 19. 12., Loft, Köln

Alexander von Schlippenbach Trio

Weihnachten I: Free Jazz zur Adventszeit? Mit dem hochkarätig besetzten Alexander von Schlippenbach Trio dürfte das kein Problem sein. An Klavier, Saxofon und Schlagzeug improvisiert die internationale Allstar-Band über das Thema „Winterreise“. Mit Schubert hat das eher wenig zu tun, öffnet aber ganz bestimmt die Ohren.

■ 23.12., Radialsystem V, Berlin

Capella de la Torre

Weihnachten II: Feliz Navidad. Statt des Bach’schen „Weihnachtsoratoriums“ darf es zur Abwechslung auch mal ältere saisonale Konzertmusik geben. Das Ensemble Capella de la Torre, spezialisiert auf Alte Musik, hat ein Programm mit mediterraner Renaissancemusik zusammengestellt.

■ ab 23. 12. im Kino

„Nostalgia de la luz“

Die Vergangenheit vergeht nicht, sagt der chilenische Regisseur Patricio Guzmán. Für seinen beeindruckenden Essayfilm „Nostalgia de la luz“ (Sehnsucht nach dem Licht) ist er in die chilenische Atacama-Wüste gereist, um dort verschiedene Formen dieser allzu gegenwärtigen Vergangenheit zu studieren. Zunächst besucht er Astronomen, die in der Wüste arbeiten; sie berichten über längst verglühte Sterne, deren Licht wir trotzdem wahrnehmen. Von dort tastet er sich bis zur jüngsten Geschichte Chiles, bis zu den Ruinen eines Konzentrationslagers und den Frauen die, 21 Jahre nach dem Ende der Diktatur, im Wüstenstaub nach den Knochen ihrer verschwundenen Söhne und Ehemänner graben.

■ Portikus, Frankfurt am Main

Sergej Jensen

„Dog Show Painting Show“, noch bis 16. 1. 2011