Hollerbachs Talfahrt

Fußball-Regionalliga (II): Nach der vierten sieglosen Partie in Folge wackelt in Lübeck der Stuhl des Trainers

Sie haben sich stets bemüht – dieses Armutszeugnis durfte man den Kickern des Regionalligisten VfB Lübeck am Samstag verleihen. Gegen Union Berlin zeigten sich die Domstädter engagiert, aber glücklos. Da sie auch beste Chancen ungenutzt ließen, reichte den Berlinern ein einziges Tor, um drei Punkte in die Hauptstadt mitzunehmen.

Mit der Niederlage und damit vier sieglosen Partien in Folge gerät Trainer Bernd Hollerbach immer stärker in die Kritik der Fans. Waren die „Holler raus!“- Transparente im mit 4.500 Zuschauern gefüllten Lübecker Stadion bereits vor Spielbeginn unübersehbar, übertönten nach dem Ende der Partie gleichlautende Sprechchöre jede andere Willensbekundung der Fans. Es wird eng für den gebürtigen Würzburger Hollerbach, dessen Team auf Tabellenplatz zehn abgerutscht ist.

Das Tor des Tages gelang dem Berliner Biermann bereits nach sechs Minuten. Eine vor das Tor geschlagene Flanke ausgerechnet vom Ex-Lübecker Steit passierte Freund und Feind, bevor sie in dem am langen Eck lauernden Biermann einen dankbaren Abnehmer fand. Fortan rannten sich die kämpferisch engagierten, aber ideenlos agierenden Lübecker immer wieder an der Abwehr der Gäste fest. Zu Chancen kamen sie fast nur nach Standardsituationen.

Heuns Kopfball nach einer Ecke konnte Berlins Torhüter Glinker ebenso entschärfen wie zwei platzierte Freistöße von Ollhof. Als den Lübeckern nach dem Handspiel eines Berliners im eigenen Strafraum auch noch ein Strafstoß versagt blieb, schwand die letzte Hoffnung, die Niederlage noch abzuwenden

„Unser Riesen-Fight ist nicht belohnt worden“, resümierte ein frustrierter Trainer Hollerbach die abgelaufenen 90 Minuten. Sollte er Vergleichbares nach den zwei Auswärtspartien bekennen müssen, die Lübeck vor der Winterpause noch absolviert, dürfte er den Jahreswechsel kaum noch im Amt erleben. MAC