Schule mit Courage
: Unwissenheit macht Schule

Nun wird mal wieder umgeschichtet, neu zugeschnitten und gewichtet, der Kampf gegen Rechtsextremismus neu erfunden und die Mittel werden neu verteilt. Dass dabei Erfolgsmodelle wie das Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ auf der Strecke zu bleiben drohen, ist halt Pech. Mit fünf Millionen Euro bundesweit kann man schließlich nicht jeden Brandherd löschen.

KOMMENTAR VON MARCO CARINI

Dabei liegt gerade an den Schulen bei der Auseinandersetzung mit dem braunen Gedankengut und der hakenkreuzernen Vergangenheit vieles im Argen. Da kann jeder vierte deutsche Jugendliche – so belegte vor einiger Zeit eine Spiegel-Umfrage – mit dem Namen Adolf Hitler so gar nichts anfangen. Und nicht nur an den Hauptschulen ist es mit den Kenntnissen über das „Dritte Reich“ insgesamt nicht weit her.

Wer aber von den Gräueltaten der Nazis nichts weiß, ist für die Erben der faschistischen Verbrecher leichtere Beute. Auch hier hilft ein Projekt wie „Schule ohne Rassismus“, Jugendliche durch Auseinandersetzung gegen braune Verführer zu immunisieren.

Dass in Zeiten nachweislich zunehmender rassistisch motivierter Jugendgewalt „Schule ohne Rassismus“ in Frage steht, ist nicht nachzuvollziehen. Wer hier spart, soll über zukünftige NPD-Wahlerfolge bitte nicht mehr lauthals klagen.