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: Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt

Behindert: Sa., Naturfreundejugend Berlin

Heute wird in der Kiezpolitikkneipe Baiz über „Widerstand im Prenzlauer Berg im Nationalsozialismus“ geredet und das Leben im zu Führers Zeiten als „Rote Hochburg“ verschrienen Bezirk geschildert. Nun ist es ja so, dass in der heute so populären „Opa war kein Nazi“-Erzählung beinahe jeder Berliner Bezirk eine „rote Hochburg“ gewesen sein soll, während man braune Hochburgen vergeblich sucht. Es steht zu hoffen, dass die ReferentInnen auch darauf eingehen.

Geschlechter: So., 16 Uhr, New Yorck 59, Mariannenplatz 2

Am Mittwoch wird im HAU 1 der Frage nachgegangen, wer eigentlich die schönen Turnschuhe zusammenleimt und all die hübschen Kunstbände druckt. Was also produzieren Sweatshops in China, und wie sind die Arbeitsbedingungen dort, wie die Lebensbedingungen der ArbeiterInnen? May Wong, Pun Ngai und Sarah Bormann gehen diesen Fragen auf den Grund. Schön ist, dass hier Betroffene sprechen und nicht immer nur Leute, die ihr „urbanes Pennertum“ bereits für die Krone des Ausgebeutetseins halten.

Am Samstag lädt die Naturfreundejugend Berlin zu einem Seminar „Über Behinderung, Behindertsein, Behindertwerden“ und die hinter diesen Begriffen wirkende Normierungswahnwelt. Der Kritiker Udo Sierk etwa merkt an, dass sich ein Spastiker überhaupt nicht schlecht fühlen muss, sich nur schlecht fühlt, wenn er dauernd auf die ihm unterstellten Schmerzen angesprochen wird. Zudem ist ja auch gerade wieder mal eine Euthanasiedebatte im Schwange, in deren Rahmen unterstellt wird, dass Behinderte gar nicht leben wollen (Anmeldung und Programm: www.naturfreundejugend-berlin.de).

Sweatshops: Mi., 19 Uhr, HAU 1, Stresemannstr. 29

Am Sonntagnachmittag dann stellt die ruhmreiche Gruppe AG Gender-Killer ihr Buch „Geschlechterverhältnisse, Antisexismus und Patriarchat“ in der New Yorck 59 vor, anschließend wird gemeinsam gekaffeetafelt.

Hochburgen: Mo., 19 Uhr, BAIZ, Christinenstraße 2