Jobcenter fühlen sich gerüstet

HARTZ IV Sollten Bildungspakete für arme Kinder doch kommen, steht Berlins Jobcentern ein Ansturm bevor

Trotz der gescheiterten Hartz-IV-Reform im Bundesrat sind die Berliner Jobcenter auf mögliche Änderungen im Januar vorbereitet. „Wir glauben, dass wir zum Jahresbeginn allen ein Basispaket zur Verfügung stellen können“, sagte Uwe Mählmann, Jobcenter-Sprecher von Neukölln. Durch einen Kompromiss im Vermittlungsausschuss könnte etwa das Bildungspaket für bedürftige Kinder doch noch kommen. Wann, ist aber unklar.

Für die Behörden würden die Pläne erheblich mehr Arbeit bedeuten. In Berlin hätten dann 230.580 Kinder Anspruch auf Gutscheine. Das entspreche ebenso vielen Anträgen. Die Jobcenter würden sich daher schon seit Wochen um das mögliche Bildungspaket kümmern. „Wir reden mit Schulen, Kitas und Sportvereinen“, sagte Mählmann, der auch für die Jobcenter in Treptow-Köpenick, Tempelhof- Schöneberg und Steglitz-Zehlendorf spricht.

Die geplanten Bildungsgutscheine sollen bedürftigen Kindern Mittagessen, Schulausflüge oder auch Sportkurse ermöglichen. Dafür fehlte Schwarz-Gelb am Freitag allerdings die Mehrheit im Bundesrat. Nun soll im Vermittlungsausschuss mit der Opposition ein Kompromiss gefunden werden.

Treten die Änderungen doch noch in Kraft, sollen im kommenden Jahr rund 1.400 zusätzliche Mitarbeiter in den Berliner Jobcentern anfangen. (dpa)