Katja Suding, Hamburger FDP-Spitzenfrau
: Die Vierprozentfrau

■ 34, ist selbständige PR-Beraterin und wohnt mit ihrem Mann in Hamburg-Blankenese. Sie hat zwei Söhne.  Foto: dpa

Bisher waren es andere, für die Katja Suding gesprochen hat, doch nun muss sie sich selbst verkaufen – und dabei wirkt sie noch sehr vorsichtig. Die PR-Beraterin wird wohl Spitzenkandidatin bei der Hamburger Bürgerschaftswahl im Februar. Der Landesvorstand hat sie schon nominiert, gewählt werden soll sie von einer Parteiversammlung am 4. Januar.

Suding sagt so Sätze wie: „Ich habe eine klare politische Vorstellung und die will ich auch umsetzen“, wenn man sie fragt, warum sie sich hat nominieren lassen. Sie werde ihre Rolle im Wahlkampf spielen.

Die FDP Hamburg hat sie als Referenz auf der Website ihrer Agentur stehen, doch Spitzenkandidatur ist in diesem Fall kein einfacher Auftrag: Der liberale Landesverband hat sich den Ruf eines verstrittenen Alte-Männer-Clubs erarbeitet. Gegen dieses Etikett wehrt sie sich: „Kommen Sie uns auf einer Veranstaltung besuchen. Sie werden viele Frauen und junge Leute entdecken.“

Bei der letzten Wahl erreichte die FDP mit einem Mittsechziger als Spitzenkandidat 4,8 Prozent, die Dezember-Umfragen sehen sie zwischen drei und vier Prozent. Aber Suding glaubt, dass sie „Frauen anders ansprechen kann als andere Spitzenkandidaten“. Junge Familien und die Wirtschaft insgesamt hat sie als Wähler im Augen – besonders kleine und mittlere Betriebe und Menschen aus der Kreativwirtschaft sollen die FDP bei der nächsten Bürgerschaftswahl über die Fünfprozenthürde katapultieren.

Suding ist Fachsprecherin des Hamburger Landesverbands für Haushalt und Finanzen, sitzt in der Bezirksversammlung Altona. In Münster hat sie Betriebswirtschaftslehre, Kommunikations- und Politikwissenschaft und Romanistik studiert.

Und was ist mit den Sticheleien, die „anonyme Spitzenliberale“ durch die Hamburger Morgenpost verbreiteten? „Schön aussehen reicht nicht“, sagt einer über Suding. „Ja, das sehe ich auch so“, sagt sie trocken und erzählt vom Parteiprogramm, ihren Zielen. Einen kompetenteren Kopf wünschte sich der Mopo-Informant. „Da kann ja jeder seine Meinung haben“, sagt Suding. DKU