hamburger szene
: Wundernett ist’s an der Elbe Auen

Hamburger sind nicht einfach nur Hamburger, sie sind es auch noch gern. Und zufrieden mit ihren Behörden sind sie ebenfalls, sogar mit dem Finanzamt und der Polizei. Könnte nach einem wenig verheißungsvollen Sketch aus dem Quatsch Comedy Club klingen, ist aber repräsentative Realität. Denn unser aller Senat hat 7.000 UntertanInnen befragen lassen, und das Ergebnis erfreut ihn über alle Maßen.

Behaupten doch satte 90 Prozent, „gern“ in der Hansestadt zu leben. Der tolle Nahverkehr, das viele Grün und die wundernette Shoppingwelt erfreuen locker drei Viertel der Menschen in der wachsenden Metropole an der Elbe Auen. Da fällt es kaum ins Gewicht, dass etwa ein Drittel den Zustand von Straßen, Radwegen, Bürgersteigen und Spielplätzen so richtig, nun ja: suboptimal, findet.

Viel schöner ist es doch, dass fast zwei Drittel sich in Hamburgs Amtsstuben angeblich „gut“ und „persönlich“ behandelt finden. Niemanden wundern muss es auch, dass fast die Hälfte der Befragten beteuert, behördliche Formulare seien „verständlich“.

Arg schlecht weg kommt allerdings die Arge, was jedoch so erstaunlich nicht ist. Dass deren „Kunden“ die mannigfachen Segnungen aus dem Hartz-IV-Füllhorn für verbesserungswürdig erachten, liegt nahe.

Aus nämlichem Grund vermutlich wurde nach der Ausländerbehörde gar nicht erst gefragt. Das hätte wohl den schönen Notendurchschnitt kräftig vermasselt. Sven-Michael Veit