Hamburg verkauft sein letztes Immobilienpaket

Ein privater Investor bezahlt 194,5 Millionen Euro für 52 städtische Immobilien. Die Stadt ist dort künftig Mieter

Das Domizil der Volkshochschule und des 3001-Kinos in der Schanzenstraße wird ebenso weggegeben werden wie der Sitz des Bergedorfer Amtsgerichts: 52 Büro- und Gewerbegebäude hat der Senat an die Frankfurter DIC Deutsche Immobilien Chancen-Gruppe verkauft. Das gab Finanzsenator Wolfgang Peiner (CDU) gestern bekannt. Der Erlös für das chronisch klamme Stadtsäckel betrage 194,5 Millionen Euro.

Damit würde der Hamburger Haushalt „von immobilienwirtschaftlichen Risiken entlastet“, erklärte Peiner. Zugleich habe die Stadt Einnahmen für neue Investitionen und zur Tilgung von Schulden. Die meisten der verkauften Gebäude werden von der Stadt künftig ganz oder teilweise angemietet, „um die Nutzung fortzusetzen“.

Nach Peiners Ansicht ist das unterm Strich günstiger, als die Gebäude wie bisher von städtischen Verwaltungsgesellschaften managen zu lassen. Für bisherige andere Mieter wie das Kino 3001 soll sich nichts ändern außer der Kontonummer des Vermieters.

Damit hat der Senat sein drittes und letztes Paket mit städtischen Immobilien verkauft und insgesamt fast eine Milliarde Euro eingenommen. Hamburg hatte bereits in den Vorjahren fast 100 städtische Immobilien in zwei Tranchen für zusammen knapp 800 Millionen Euro an private Investoren veräußert. Weitere 20 bis 30 Gebäude sollen nach Angaben Peiners im kommenden Jahr einzeln verkauft werden.

Der Käufer des aktuellen Pakets, DIC, wolle in Hamburg eine Niederlassung gründen „und damit neue Arbeitsplätze schaffen“, verkündete der Finanzsenator. Und das stärke so nebenbei auch noch „den anerkannten Immobilienstandort Hamburg“, frohlockte Peiner.

Die Hamburger Bürgerschaft muss den Deal noch billigen. Die Zustimmung vermutlich im ersten Quartal 2007 gilt wegen der absoluten CDU-Mehrheit im Parlament allerdings als ausgemachte Sache. SMV